Vorschaubild des Elementes mit der Inventarnummer D IV d 4
Die monumentale Planetenuhr gehört zu den mechanisch aufwendigsten und künstlerisch herausragenden Uhren der Frühen Neuzeit. Sie entstand im Auftrag des Kurfürsten August von Sachsen am Hof seines Schwagers, des hessischen Landgrafen Wilhelm IV., und folgte einer ersten, für Wilhelm selbst gebauten Uhr, die sich noch heute in Kassel befindet. Die Mechanik beider Uhren wurde unter direkter Beteiligung des hessischen Landgrafen berechnet und unter der Leitung seines genialen Konstrukteurs Eberhard Baldewein realisiert.
Die Uhr zeigt den Lauf der sieben, mit bloßem Auge sichtbaren, „klassischen“ Planeten – Merkur, Venus, Mars, Jupiter, Saturn sowie Sonne und Mond – nach der spätantiken Ptolemäischen Theorie an. Wo sich ein jeder Planet am Himmel, von der Erde aus gesehen, befindet, wird auf einem emaillierten Tierkreisring angezeigt. Bekrönt wird die Uhr von einem silbernen Himmelsglobus, auf dem die von Wilhelm persönlich und seinen Astronomen am Kasseler Schloss höchst präzise gemessenen Sternenpositionen graviert wurden.
Noch bevor die Uhr überhaupt fertiggestellt war, wurde im Ausland bereits erzählt, dass sie „schöner, größer und kunstreicher“ als ihr berühmtes Kassler Vorbild sei – und dies sicherlich nicht ohne Grund. Weder ein Ausbruch der Pest in Hessen noch wiederholte technische Schwierigkeiten und Kostensteigerungen bremsten Augusts Verlangen, dieses Wunderwerk zu besitzen. Als die Uhr nach fünf langen Jahren des Wartens in Dresden präsentiert wurde, war er über ihre vielfältigen Anzeigen „nicht wenig erlüstigt und ergölzet“, wie es in einem Augenzeugenbericht heißt. (Michael Korey)
Signatur, Bezeichnung, Inschriften
"AVGVSTVS DEI GRATIA DVX SAXONIAE SACRI ROMANI IMPERII ARCHIMARSCAL ET ELECTOR"
Creditline
Mathematisch-Physikalischer Salon, Staatliche Kunstsammlungen Dresden
Reproduktion
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