Ein Experte des Römisch-Germanischen Zentralmuseums hat 2020 entdeckt, dass das Fragment eine Signatur des Töpfers ALBINI trägt und so der südgallischen Manufaktur La Graufesenque, 50-70 n. Chr. zugewiesen werden kann. Die Keramikmanufaktur besaß im 1. Jahrhundert n. Chr. eine überregionale Bedeutung, ihre Erzeugnisse wurden in weite Teile des westlichen römischen Reich exportiert. Von Albinus seien in ganz Europa in etwa ein Dutzend Stücke bekannt, was die Bedeutung des Dresdener Gefäßes unterstreicht. Die bis jetzt bekannten Gefäße stammen alle aus unterschiedlichen Modeln. Modelgleiche Stuecke wie das Exemplar aus Dresden sind bisher nicht bekannt.
Literaturhinweise:
- Allard W. Mees: Die Verbreitung von Terra Sigillata aus den Manufakturen von Arezzo, Pisa, Lyon und La Graufesenque. Die Transformation der italischen Sigillata-Herstellung in Gallien. Monographien des Römisch-Germanischen Zentralmuseums, 93, Mainz, 2011.
- Allard W. Mees: Dekorationen auf südgallischer Terra Sigillata. Forsch. u. Ber. zur Vor- u. Frühgesch. Baden-Württemberg 54 (Stuttgart 1995).