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Ort, Datierung
Afrika, Nord-Togo, vor 1899
Abmessungen
60 x 20 x 20 cm
Inventarnummer
MAf 00856
Dieses Objekt ist Teil der Kollektion des Projektes "Provenienz von kolonialzeitlichen Sammlungen aus Togo”: Link der Kollektionsseite.

Dieser Helm ist aus einer Kalebasse gefertigt. Auf ihm sind zwei schwarze Hörner angebracht, sowie Schnüre aus Kaurischnecken und roten, blauen und schwarzen Glasperlen. Im Tagebuch von Hans Gruner zur „Deutschen Togo-Hinterland-Expedition“ (1894-95) befindet sich ein Hinweis auf solche Helme, die von verschiedenen Bevölkerungsgruppen in den Grenzregionen des heutigen Togos und Benins im Krieg getragen wurden (Marlena Barnstorf-Brandes 23.06.2022). Nach derzeitigem Stand kaufte das Museum im Jahr 1899 insgesamt 48 Objekte, die den Kabiyé zugeordnet wurden, aus dem Nachlass Valentin von Massows an. Es ist wahrscheinlich, dass von Massow die Objekte während seines kolonialen Eroberungsfeldzuges gegen die Kabiyé (21.01.1898 – 01.02.1898) in seinen Besitz brachte. Die Kabiyé wurden im kolonialen Sprachgebrauch auch Kabre oder Kabure genannt. Von Massow (1864 – 1899) führte in seiner Funktion als Leiter der Militärstation Bassari (heutiges Bassar in Togo) und Kommandeur der Polizeitruppe der deutschen Kolonie Togo Ende Januar 1898 einen koordinierten Feldzug in das im Nordosten Togos liegende Gebiet der Kabiyé aus. Von Massow rückte dabei von Südwesten, Kersting von Süden und Thierry von Norden ein (Sebald 1988, 2014; Trierenberg 1914). In seinem Tagebuch berichtete er von den Kampfhandlungen, bei denen zahlreiche Menschen getötet wurden. Von Massow brannte umliegende Ortschaften nieder und berichtete von umfassenden Plünderungen und Kriegsbeute. Die Kabyié leisteten lange Widerstand gegen die Kolonialisierung. Sie leben heute im Zentrum Togos, sowie in Teilen von Ghana und Benin. Der Helm wurde vermutlich von einer Person von hohem Rang getragen und nicht ohne weiteres veräußerlicht. Die Kaurischnecken, die in der Region früher zur Dekoration, zur Zukunftsvorhersage und als Währung genutzt wurden, werden heute aufgrund der Christianisierung eher ablehnend betrachtet (Dr. Patrick Effiboley 09.05.2022). Laut Dr. Ohiniko Toffa werden ähnliche Gegenstände auch heute noch bei bestimmten Zeremonien unter den Kabiyé genutzt. Weitere Arbeiten zusammen mit Forscher:innen der Universität Kara und Vertreter:innen der Kabiyé sind notwendig (MVL, Ricarda Rivoir, 17.07.2023)
Kultureller Kontext
Kabre (Erwerbung)
Reproduktion
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