In der Serie „Après une Architektur“ findet die Fotografin Margret Hoppe eine neue Art und Weise die viel fotografierten Gebäude von Le Corbusier zu porträtieren. Die Perspektive der Fotografin ist ebenso eine veränderte, wie die des Betrachters, dem „Unité d'Habitation IV, Marseille“ auf einem Holzgestell am Boden präsentiert wird. Hoppe selbst wählt Blickwinkel, die die Formen und Farben der Architektur in einem abstrakten Gefüge erscheinen lassen. Das Dokumentarische in ihren Fotografien zieht sich in die Titel zurück, welche den Entstehungsort der Aufnahmen nennen. Spuren der Nutzung und des Alltags stehen in Korrespondenz mit der den Gebäuden von Le Corbusier inhärente Reinheit und Einfachheit und zeigen „dass betongewordene Utopien der Moderne auch ein Verfallsdatum haben“ (Hans-Werner Schmidt, 2014). Die Serie zieht fotografisch Bilanz über die Versprechungen der modernen Architektur und spielt mit ihrem Titel auf Le Corbusiers 90 Jahre früher erschienene Schrift „Vers une Architecture“ an.
Dieses Fotografie-Objekt wurde 2015 als Förderankauf der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen für den Kunstfonds erworben.