Vorschaubild des Elementes mit der Inventarnummer VI 119
Ort, Datierung
Abmessungen
H 37,0 cm, B 12,7 cm, T 15,3 cm, Fuß: B 12,5 cm, T 12,5 cm
Inventarnummer
VI 119
Die aus einem einzigen Stück Rhinozeroshorn geschnitzte Figur wird Benjamin Thomae, einem Schüler Balthasar Permosers, zugeschrieben, der dem spröden Material eine seltene Geschmeidigkeit und Eleganz entlockt. Die von Dinglinger in einer Rechnung verwendete Bezeichnung als „***“ ist allein dem dunklen Ton des Horns geschuldet. Dinglinger nähert sich sehr vorsichtig dieser, wie er selbst lobend vermerkt, "sehr künstlich [...] geschnittenen" Figur, deren Anmut er mit einer kunstvollen Fassung unterstreicht. Eine tiefere Bedeutungsebene erhält die Schale durch die Emailmedaillons am Fuß mit Szenen der Argonautensage, auf die sich auch das große Medaillon mit Jason und Medea an der Muschelrückseite bezieht. Die Zauberin half Jason bei der Suche nach dem Goldenen Vlies, indem sie das Untier, das dieses bewachte, einschläferte. Auf dieses Ereignis dürfte der Drache auf dem Schalenrand anspielen. Er präsentiert jedoch nicht, wie zu erwarten wäre, den ´Orden vom Goldenen Vlies´, sondern den dänischen Elefantenorden. Das Detail legt einen Bezug zum Besuch König Frederiks IV. von Dänemark (reg. 1699-1730) in Dresden Ende Mai 1709 nahe. August der Starke nutzte den Aufenthalt seines Vetters, um ihn im Rahmen aufwendiger Feste für eine erneute Allianz gegen die Schweden zu gewinnen. Die Schale mit dem Verweis auf die Argonautensage wäre dann sinnbildlich für die Einigkeit einer Gruppe Auserwählter zu verstehen, die ein wagemutiges Unternehmen zu einem ruhmreichen Ende führen. Auch die Jahreszahlen 1708 und 1709 auf der Rückseite von drei emaillierten Emblemen am Pfeiler bestärken diese Vermutung. Sie thematisieren Herrschertugenden wie Tapferkeit und Klugheit und stellen den ruhmvollen Sieg der ehrlosen Niederlage gegenüber. Erst acht Jahre später, am 28. September 1717 ging das beziehungsreiche Kunstwerk zusammen mit sechs weiteren "Curiose(n) und Praetiose(n) Stücke(n)" zum Preis von 3.500 Talern in königlichen Besitz über. (UW)
Signatur, Bezeichnung, Inschriften
Emailmalerei: signiert von Georg Friedrich Dinglinger
Reproduktion
Wenn Sie Abbildungen dieses Objektes nutzen möchten, nehmen Sie bitte hier mit uns Kontakt auf. Auch Objekte, die aus ethischen Gründen ausgeblendet sind, können bei begründetem Interesse mit diesem Formular angefragt werden.
Feedback
Wenn Sie zusätzliche Informationen zu diesem Objekt haben oder einen Fehler entdeckt haben, dann schreiben Sie uns: Anmerkung verfassen
Weitere Objekte, die Sie interessieren könnten, aus den Rubriken:
Pokal

Nesenscher Lutherpokal

Ritter, Christoph II
Grünes Gewölbe
Weitere interessante Objekte
Nesenscher Lutherpokal
Ritter, Christoph II
Grünes Gewölbe
Grünes Gewölbe

Porträt Johann Melchior Dinglingers

Dinglinger, Johann Melchior
Grünes Gewölbe
Weitere interessante Objekte
Porträt Johann Melchior Dinglingers
Dinglinger, Johann Melchior
Grünes Gewölbe
Dinglinger, Johann Melchior

Löffel

Grünes Gewölbe
Weitere interessante Objekte
Löffel
Grünes Gewölbe
Zum Seitenanfang