Vorschaubild des Elementes mit der Inventarnummer C 40

Ein nackter Mann, vom Rücken gesehen (recto)

Andrea del Sarto (1486-1530) Schule - Hersteller
Diese Studie eines nackten Mannes wurde wegen des Messers zeitweise als Darstellung des heiligen Bartholomäus gedeutet, es käme jedoch auch die Figur des Henkers nach der Enthauptung des heiligen Johannes in Frage. Zunächst galt die Zeichnung als Werk von Fra Bartolommeo, dessen Namen eine alte Aufschrift nennt. In jüngerer Zeit umkreisten die Zuschreibungsvorschläge Andrea del Sartos Schule (Julian Brooks, mündlich, 2018) oder dessen Umfeld. Chris Fischer nannte Franciabigio (Passepartoutnotiz, 2001), ein Vorschlag, dem Hugo Chapman und Cristiana Romalli zustimmten (mündlich, 2018). Heiko Damm plädierte für Pier Francesco Foschi (Email, 2017). Paul Joannides erwog, dass es sich um ein sehr frühes Werk Pontormos handeln könne (Email, 2021). Bastian Eclercy wiederum sah Verbindungen zu Baccio Bandinelli (Email, 2021).

(05.08.2022, Silvia Massa)

In Bearbeitung im Rahmen des Katalogisierungsprojekts zu den italienischen Zeichnungen des 16. Jh. (zu den bisher in der Online Collection veröffentlichten Zeichnungen in Kartenansicht)
Im Studiensaal des Kupferstich-Kabinetts besteht die Möglichkeit, sich Werke aus dem Bestand der Sammlung vorlegen zu lassen. Einige besonders empfindliche Objekte können nur nach vorheriger Absprache und Genehmigung vorgelegt werden. Nähere Informationen erhalten Sie unter KK.Studiensaal@skd.Museum.
Signatur, Bezeichnung, Inschriften
Verso: in der Mitte links mit Feder in Schwarz "nichts dran zu mach[en]“ und „f. 132." (Montierungsvermerk), weiter rechts mit Feder in Braun "Fra bartolomeo Pittore // Fiorentino. or // 1 [Groschen]" (Preisangabe), weitere schwer lesbare Aufschriften über das Blatt verteilt.
Kunstschätze aus Dresden. Staatliche Kunstsammlungen Dresden DDR, Ausst.-Kat. Zürich 1971, Kunsthaus, bearb. von Christian Dittrich, Glaubrecht Friedrich, Werner Schmidt und Wolfgang Winter u. a, Zürich 1971, S. 217, Nr. 168 (Florentiner Künstler um 1510, Nähe Fra Bartolommeo; "Stehender männlicher Akt", um 1510)

Hans von der Gabelentz: Fra Bartolommeo und die Florentiner Renaissance, 2 Bde, Leipzig 1922, Bd. 2, S. 34, Nr. 35 (Fra Bartolommeo; "Vs. Männlicher Rückenakt [...]. Rs. Männlicher bärtiger Kopf. Madonna mit Kind."; "Vs. Studie zu einem hl. Bartholomäus (?). Mit keinem der erhaltenen Bilder Fra Bartolommeos in Verbidung zu bringen. Der bärtige Kopf und die stümperhaft gezeichnete Madonna auf der Rs. nicht eigenhändig.")

Maison Adolphe Braun & C.ie: Catalogue général des reproductions inaltérables au charbon d’après les chefs-d’oeuvre de la peinture dans les musées d’Europe, les galeries et collections particulières les plus remarquables, Paris 1896, S. 28, Nr. 67.008 (Fra Bartolommeo; "Figure d’homme nu, vu de dos")

Giovanni Morelli: Die Werke italienischer Meister in den Galerien von München, Dresden und Berlin. Ein kritischer Versuch, Leipzig 1880, S. 264 (Fra Bartolommeo: „Trefflich ist auch die Röthelzeichnung des Fra Bartolommeo; sie stellt einen vom Rücken gesehenen Mann dar, mit einem Messer in der Rechten. Ganze Figur.“)

Maison Adolphe Braun & C.ie: Catalogue général des photographies inaltérables au charbon faites d’après les originaux Peintures, Fresques, Dessins et Sculptures des principaux musées d’Europe et des collections particulières les plus remarquables, Paris 1880, S. 14, Nr. 8 (Fra Bartolommeo; "Figure nue de dos")

Karl Woermann: Handzeichnungen alter Meister im königlichen Kupferstichkabinet zu Dresden, 10 Mappen, München 1896–1898, Mappe 6 (1897), Nr. 198, Abb. Tafel VIII (Art des Fra Bartolommeo: "Studienblatt. Männlicher Akt")

Edward Habich und Giovanni Morelli: Handzeichnungen italienischer Meister[,] in photographischen Aufnahmen von Braun & Co. in Dornach, kritisch gesichtet von Giovanni Morelli (Lermolieff). Mitgeteilt von E. Habich, in: Kunstchronik. Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe, N.F. 3 (1892), Spalte 289–294, 373–378, 441–445, 487–490, 505–508, 524–528, 543–547, 571–574, 590–593; N.F. 4 (1893), Spalte 53–56, 84–90, 156–162, 207–210, 237–240 (1892/93), hier N.F. 4 (1893), Spalte 54, Nr. 8 ([Bei Braun & Co. als Fra Bartolommeo:] „Figure d’homme nu, vu de dos[:] Nein, Unsinn“)

Vermutlich 1728 erworben mit der Sammlung von Gottfried Wagner (1652–1725), Leipzig.

Reproduktion
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