Die zu dem Affen erhaltene Vorzeichnung Kaendlers belegt, dass Kaendler nach einem lebenden Modell in der Tiermenagerie Augusts des Starken in Moritzburg gearbeitet hat. Ein Vergleich der Zeichnung mit der ausgeführten Plastik zeigt jedoch einige Abweichungen gegenüber dem natürlichen Vorbild. Der Affe sitzt auf einem Felsblock und führt mit seiner rechten Hand eine Weintraube zum Maul, während er mit der anderen Hand seinen rechten Fuß umgreift. Der lange Schwanz ist im Bogen über das Bein und den Arm gelegt, so dass, anderes als in der Zeichnung, alle Gliedmaßen zwar einander überschneiden oder überkreuzen, aber außer dem rechten Fuß nicht vom Körper abstehen, sondern meist bogenförmig an diesen zurückgeführt werden. Diese Veränderungen waren technisch notwendig, um die Gefahr des Herabsinkens während des Brennvorgangs zu mindern. So zeigt die Plastik eine starke innere Geschlossenheit und büßt damit etwas von ihrer natürlichen Lebendigkeit ein. Die farbige Staffierung mit den ausdrucksstarken Augen macht diesen leichten Mangel jedoch wieder wett.