Die Gefäßform und Gestaltung der Ornamentbänder entsprechen denen beim Gegenstück [Inv. Nr. PE 2552]. Der Dekor setzt sich aus inselartigen Szenen zusammen und ist schauseitig aufgebracht: auf einem angedeuteten Erdstück steht ein Asiate mit erhobenem Zeigefinger und einer helebardenähnlichen Waffe in der linken Hand, vor ihm eine zusammengekauerte Figur; im Sockelbereich zwei miteinander kämpfende Hähne; oben eine Insel mit Vegetation und einer sitzenden Figur mit langen, nach oben stehenden Ohren; seitlich davon links ein großer bizarr geformter Felsen mit wenig Vegetation, hinter dem ein fernöstlich anmutender Palast mit großer Treppenanlage hervorschaut; ein kleiner Felsen mit spärlicher Vegetation und ein Gebäude mit Wetterfahnen und Kreuz auf dem langgestreckten Dach; darüber ein buntgefiederter, herabstoßender Vogel; auf dem Hals ein Insekt. Die Vegetation und Architektur sind in Gold ausgeführt. Die architektonischen Details finden ihr Vorbild wahrscheinlich in der Vorlagensammlung John Stalkers. Diese Vase gehört mit der zweiten zu den ersten Stücken, welche schon vor 1722 in das Holländische/ Japanische Palais geliefert wurden. In der Mitte des 19. Jahrhunderts fanden beide Flaschen Aufstellung in den Souterrainräumen des Japanischen Palais und sind im entsprechenden Gesamtverzeichnis unter VIII. 627 und 630 erwähnt. Unter VIII. 627 steht eine Flasche an Form ähnl. Nr. 625. Die als ähnlich bezeichnete Flasche ist zwar kleiner als die hier vorgestellte, aber neben deren Eintrag ist eine kleine Bleistiftzeichnung angebracht, welche die Identifikation der größeren ermöglicht hat. (aus: Anette Loesch u.a. (Hgg.), „Sächsisch schwartz laquirtes Porcelain“, Dresden 2013, Kat. 9/ 10.)