Die zylindrische Stangenvase mit leicht ausgezogenem Mündungsrand steht auf einem etwas ausgestellten Fuß. Der Dekor ist schauseitig aufgebracht und setzt sich aus inselartigen Szenen zusammen: in einer Felsenlandschaft mit Pflanzen ein Palast als Pfahlbau mit Treppenanlage; darüber eine Insel mit Pflanzen; an einem Felsen ein anderer Palast auf Pfählen mit Wetterfahne, in die ein „H“ eingeschrieben ist; ein zerklüfteter Felsen mit einem großen blühenden, knorrigen Busch. Über dem Standring und unter der Mündung ist eine kleinteilige, geometrische Ornamentborte aus sich überschneidenden Halbkreisen und kleeblattförmigen Spitzen gemalt. Die Zwischenräume sind mit Schraffuren bzw. mit Lackfarbe gefüllt. Vorlagen für diesen Dekor finden sich in John Stalkers „A Treatrise of Japaning and varnishing“ von 1688.
Mit einer weiteren Stangenvase (Inv. Nr. PE 2572) und einer Deckelvase (Inv. Nr. PE 6866 ab) gehört diese Vase zu einem dreiteiligen Aufsatz, der im Palaisinventar von 1721 - 1728 erwähnt wird. (aus: Anette Loesch u.a. (Hgg.), „Sächsisch schwartz laquirtes Porcelain“, Dresden 2013, Kat. 28/ 29.)