Die niedrige Flaschenvase, welche sich durch einen gedrückt kugeligen Körper, einen schmalen Hals und einer Verkröpfung unter der Mündung charakterisiert, steht auf einem konkav eingezogenen, nicht abgesetzten Fuß. Der Dekor ist umlaufend gestaltet und setzt sich aus folgenden inselartigen Szenen zusammen: ein chinesisches Stillleben, bestehend aus einer Vase mit eingestecktem Fächer und einer Schale mit Blütenzweig; unten eine große Erdzone mit Vegetation und oben Felsen mit blühendem Baum; eine stehende Figur; ein Strauch aus Blüten und Blättern, in deren Mitte eine päonienartige Blüte. Am Fuß ist eine doppelte Goldlinie fragmentarisch erhalten. Ein Ornamentband aus geometrisch angeordneten Strichgruppen ist auf der Wandung, am unteren Halsansatz, angebracht. Unter der kropfartigen Verdickung am Hals ist ein Band aus herabhängenden Blättchen gemalt. Auf der Verdickung selbst ist eine Doppellinie mit einem dreiblättrigen Motiv dargestellt. Diese Flasche gehört zu einem zweiteiligen Aufsatz, der erst nach 1728, vermutlich im Jahr 1733, mit einer umfangreichen Lieferung aus dem Leipziger Warenlager in das Japanische Palais gelangte. Die heute noch erhaltene, mit Bleistift geschriebene Zahl 633 auf der Standfläche der Flasche weist auf den Eintrag unter VIII. 633 im Gesamtverzeichnis 1853/ 54 hin. Die zweite Flasche ist heute jedoch verloren. (aus: Anette Loesch u.a. (Hgg.), „Sächsisch schwartz laquirtes Porcelain“, Dresden 2013, Kat. 73.)