Zu dem balusterförmig, stark gebauchten Gefäß mit zylindrischem Hals. Um den Halsansatz verläuft ein Ornamentband aus doppelten Bögen. Beschlagwerkähnliches Linienornament mit herabhängenden Blättchen findet sich auf dem unteren Baluster. Auf der Wandung erscheinen einzelne Szenen, die umlaufend jedoch inselartig angeordnet sind: zwei Asiaten, die an einem Tisch auf Stühlen sitzen [vgl. Inv. Nr. PE 2554]; darunter ein kämpfendes Hahnenpaar; oben zwei Kinder, eines davon in einem weidenähnlichen Baum sitzend, das andere ihm eine Schatulle reichend; darunter eine Figur mit erhobenem Arm neben einer großblättrigen Pflanze stehend; eine üppig blühende, große Pflanze; zwischen deren Zweigen ein fernöstlich anmutendes Haus mit Baum; unten ein Untier und darüber ein herabfliegender Vogel, der einen Zweig im Schnabel hält. Das Motiv Kinder und Weide kommt häufig auf Stücken dieser Gattung vor [vgl. Inv. Nrn. PE 864, PE 2547 ab, PE 2554]. Bislang konnte dafür keine Vorlage und Deutung gefunden werden. Das Gefäß gehört zu den ersten Stücken, welche schon vor 1722 in das Holländische/ Japanische Palais geliefert wurden. Wahrscheinlich wurde es im August 1719 mit anderen schwarz glasierten Stücken in das Palais geliefert. (aus: Anette Loesch u.a. (Hgg.), „Sächsisch schwartz laquirtes Porcelain“, Dresden 2013, Kat. 7.)