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Schale auf einem Delphin

Miseroni, Ottavio - Steinschneider
Ort, Datierung
Abmessungen
H 12,8 cm, B 17,5 cm, T 9,8 cm, B Fuß 6,6 cm, T Fuß 5,2 cm; Gewicht: 192 g
Inventarnummer
V 310
Exotische Meerschneckengehäuse und Muscheln dienten als ideales Vorbild für die zierliche Schale aus Bergkristall. Im Pretioseninventar von 1725 ist sie beschrieben als »Eine Cristallne Muschel, so sich hinten als eine zackichte Schnecke drehet, [...], auf dem Boden ist das Kraut Epheu geschnitten, der Fuß ein Cristallen Delphingen, so den Kopff und Schwanz nach dem Forder Theil kehret, [...]«. Um eine Schale dieser künstlerischen Qualität herzustellen, bedurfte es außergewöhnlicher Fähigkeiten. Was nur durch komplizierteste und mühselige Schleifarbeit bewältigt werden konnte, erweckt die Illusion, als wäre es gleichsam mit leichter Hand aus Wachs geformt. Gefäße dieser Art waren typisch für den "weichen Stil", der die Steinschneidekunst Ottavio Miseronis in den Jahren zwischen 1600 und 1612 bestimmte. Der Mailänder Künstler war seit 1588 am Hofe Kaiser Rudolfs II. (reg. 1575/76-1612) in Prag tätig und fertigte vor allem Gefäße aus Jaspis, Achat, Nephrit oder Heliotrop. Auf dem Gebiet des Gefäßschnitts, der "arte grossa", lag seine Stärke. Bergkristall hat er nicht annähernd in solch großem Umfang bearbeitet wie die in Mailand tätigen Miseroni. Somit reiht sich das im Grünen Gewölbe erhaltene, federleichte Schälchen als ebenso kostbares wie seltenes Werk des Bergkristallschnitts in das imposante Gesamtwerk des Ottavio ein. Möglicherweise war die Schale eines der drei Bergkristallgefäße, die Christian II. von Sachen (reg. 1601-1611) nachweislich von Ottavio Miseroni erwarb und im Juli 1610 bezahlte.
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