Die Fassungen an Fuß, Deckel und Henkel des Humpens blieben auf das für die Stabilität des Gefäßes notwendige Maß beschränkt. Der Korpus besteht aus acht leicht gewölbten Bernsteinplatten. Auf derjenigen unterhalb des Henkels ist eine Vase dargestellt. Die sieben anderen zeigen die Personifikationen der "artes liberales" (Grammatik, Dialektik, Rhetorik, Arithmetik, Geometrie, Musik und Astronomie) in vornehmer Zeittracht des frühen bis mittleren 17. Jahrhunderts. Der Gefäßfuß besteht aus acht gewölbten Bernsteinplättchen, in die wilde Landtiere (Löwe, Stier, Rhinozeros, Elefant, Hirsch, Wildschwein, Einhorn und Bär) in Kampfstellung eingeschnitten sind. Die Bernsteinsegmente des Deckels zeigen Vögel mit Zweigen und Seetiere mit Wassergottheiten. Unter einer glatt polierten Bernsteinscheibe auf dem Deckel befindet sich ein winziges Elfenbeinrelief, das die alttestamentarische Erzählung von den Kundschaftern Josua und Kaleb zum Thema hat. Die geschilderten Szenen und Motive ergeben für den Bernsteinhumpen kein ikonografisch schlüssiges Bildprogramm, wie man es etwa von zeitgenössischen Silbergefäßen oder Prunkschatullen aus der Mitte des 17. Jahrhunderts kennt.
Der Stil der Schnitzarbeit und die Art des Montageprinzips weisen den Humpen als Königsberger Arbeit aus.