Die achteckige Schale ist aus verschiedenfarbigen, teils geschnitzten, teils glatt geschliffenen Bernsteinsegmenten zusammengefügt und durch einen stabilen "Rahmen" von silbervergoldeten Leisten, ähnlich der Konstruktion der Kanne ( siehe Inv. Nr. III 82), gefasst.
Auf den Längs- und Querseiten des Schalenrandes befanden sich einst anstelle der vier glatt geschliffenen Platten aus hellem Bernstein die Darstellungen der "Vier Monarchien" aus weißem Bernstein. Gemeint waren offenbar die Herrscher der vier mächtigen Reiche Assyrien, Persien, Griechenland und Rom, deren Untergang der Prophet Daniel, einen Traum des babylonischen Königs Nebukadnezar deutend, im Alten Testament vorausgesagt hatte. Noch im Inventar des Camin-Zimmers des Grünen Gewölbes (1879) waren diese Reliefs in dem durch das Kunstkammerinventar (nach 1732) überlieferten Zustand erhalten, wurden allerdings als "sehr verwischt" beschrieben. Im Führer durch das Grüne Gewölbe von 1884 sind sie schon nicht mehr erwähnt. Wegen ihres schlechten Erhaltungszustandes muss man sie entnommen und zwischen 1880 und 1884 durch vier glatt geschliffene Bernsteinplatten ersetzt haben.
Im Nabel der Schale befindet sich ein Relief. Es zeigt die Flucht der Römerin Cloelia, die gemeinsam mit ihren Gefährtinnen aus dem Lager des Etruskerkönigs Porsenna über den Tiber entkommen konnte. Die Komposition geht detailgetreu auf einen Stich von Georg Pencz zurück .