Vorschaubild des Elementes mit der Inventarnummer II 342
Abmessungen
H 27,9 cm, B 26,0 cm, T 16,0 cm; Gewicht: 2812 g
Inventarnummer
II 342
Zwei dramatische Tierkampfszenen gehörten zur Elfenbeinsammlung des Grafen Heinrich von Brühl und sind im Nachlassverzeichnis von 1765 beschrieben als „Zwey Römer, die mit einem Auer Ochßen kämpffen […] von Melchior Bartheln“ (Inv.-Nr. II 47) und als „Ein Pferd, das mit einem Löwen kämpfft […] von eben dem Meister, …“. Die Gruppe Pferd und Löwe geht auf eine antike Marmorskulptur in Rom zurück, die erst mit der Restaurierung 1594 wihr vollständiges Erscheinungsbild zurück erhielt. Das Elfenbeinwerk folgt, wenn auch in einer seitenverkehrten Version mit nach rechts gewandtem Pferd, dem antiken Vorbild (ehemals Konservatorenpalast, heute Kapitolinisches Museum). Das monumentale Original, in dem das Pferd wehrlos wie erhaben seiner Tötung entgegensieht, verbindet die Elfenbeinskulptur mit Bronzeversionen von Antonio Susini aus der Zeit um 1600 (Versionen u.a. Chicago, Art Institute und Baltimore,Walters Art Museum) wie auch mit verschiedenen, das antike Werk dokumentierenden Darstellungen, zu denen eine kleine, kaum bekannte Zeichnung im Dresdner Kupferstich-Kabinett zählt (Inv.-Nr. C 7375). Die Antikenadaption aus Elfenbein ist im Brühlschen Nachlassinventar als Werke von Melchior Barthel (1625–1672) verzeichnet, woran nicht zu zweifeln ist. Als junger Mann hatte Barthel seine Geburtsstadt Dresden verlassen, ging zunächst nach Süddeutschland und Rom und von dort nach Venedig. Während seiner fast 17 Schaffensjahre in der Lagunenstadt gehörte Barthel neben den ebenfalls zugereisten Giusto Le Court, Michael Fabris und Thomas Rues zu den treibenden Kräften im barocken Erneuerungsprozess der venezianischen Skulptur (siehe Inv.-Nr. II 3, II 424). Die Pferd und Löwe-Gruppe entstand in Barthels Zeit in Rom zwischen 1650 und 1653 plädiert. Hier hatte er die Möglichkeit, die antiken Originale zu studieren. Barthel kam bereits gut ausgebildet nach Rom, da er sich bei dem berühmten David Heschler d. Ä. (1611–1667) in Ulm sein Rüstzeug als Elfenbeinkünstler erworben hatte.
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