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Humpen mit Darstellung der klugen und törichten Jungfrauen

Kern, Johann Georg (1622-1698) - Elfenbeinschnitzer Wickert, Andreas (1600-1661) - Goldschmied
Material und Technik
Abmessungen
H 57,4 cm, B 39,0 cm, T 30,3 cm; Gewicht: 6000 g
Inventarnummer
II 399
Die Humpenwandung aus Elfenbein zeigt im Hochrelief dicht aneinander gereiht die klugen und die törichten Jungfrauen. Im Neuen Testament (Matthäus Evangelium) ist das Gleichnis dieser zehn Jungfrauen beschrieben, die auf Christus, ihrem Bräutigam, warten. Die fünf Klugen waren gut vorbereitet und führten Öllampen mit sich, während die fünf Törichten vergaßen, Öl für ihre Lampen mitzunehmen. So konnten sie den Weg in der Dunkelheit nicht finden, kamen zu spät und die Tür zum Auserwählten blieb verschlossen. Unter den verschiedenen Auslegungen dieses vieldeutigen Gleichnisses wählte der Elfenbeinschnitzer eine deutlich moralisierende und stellte die tugendhaften Klugen den lasterhaften Törichten gegenüber. Den Deckel ziert die Sitzstatuette des jugendlichen Johannes des Täufers, der auf einem stilisierten Blätterkelch aus Silber zu balancieren scheint. Die Deckelfigur wie auch das Relief des Humpens lassen sich recht sicher Johann Georg Kern, dem Neffen des berühmten Leonhard Kern (siehe Inv.Nr. II 22) zuschreiben. Der »junge Kern« war 1650 bis zu seinem Tod 1698 in Öhringen im Hohenloheschen ansässig. Er gehörte zwar nicht zur Werkstatt seines Onkels in Schwäbisch Hall, ordnete sich jedoch mit seinem Werk, über das noch zu wenig bekannt ist, in die Gruppe jener Elfenbeinkünstler ein, auf die Leonhard Kern vorbildhaft und stilprägend gewirkt hat.
Das Datum ante quem für die Fertigstellung des großen "Jungfrauen-Humpens" im Grünen Gewölbe liefert die Meistermarke von Andreas I Wickert aus Augsburg, der 1661 starb. Wickert war spezialisiert auf üppig ausgestattete Silberfassungen für Humpen mit Elfenbeincorpus.
Signatur, Bezeichnung, Inschriften
Beschaumarke: Pyr für Augsburg (sSeling 2007, Nr. 580; um 1650-1653)
Meistermarke: AW [ligiert] im Queroval für Andreas I Wickert (Rosenberg 1922, Nr. 54oe; Seling 2007, Nr.1451l)
Reproduktion
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