Vorschaubild des Elementes mit der Inventarnummer IV 183

Becken mit der Darstellung der vier Tageszeiten

Pfleger, Hans IV. (um 1563-1615) - Goldschmied
Ort, Datierung
Material und Technik
Abmessungen
79,8 x 67,3 cm, Gewicht: 5.204 g (GG, Ulrike Weinhold, 28.02.2023)
Inventarnummer
IV 183
In vier großen Reliefs repräsentiert das Becken Allegorien der vier Tageszeiten: die auf einer Wolke gelagerte Figur des Morgens, begleitet von einem Hahn (oben), der Tag mit strahlenumkränztem Haupt, der aus einer Höhle ins Freie heraustritt, wo zwei weibliche Figuren mit Globus, Zirkel und Buch auf die Künste und Wissenschaften als Früchte des Tagewerks verweisen (links), die in einer Höhle verschwindende Figur, über deren Eingang Fledermäuse kreisen, für den Abend (rechts), sowie die auf einem Wolkenbett gelagerte Nacht, der eine Eule beigegeben ist (unten). Auf den verbleibenden glatten Flächen der Reliefs sind Reste ganz fein punzierter figürlicher Darstellungen erkennbar, die aufgrund der starken Abreibung heute nur noch sehr schwach zu sehen sind. Eine Vierpassform im Zentrum des Beckens markiert den Standort der zugehörigen Kanne, die 1772 zusammen mit zahlreichen anderen Silbergegenständen der Einschmelzung zum Opfer fiel. Ihren Deckel bekrönte die Figur des Chronos mit seiner Sense, die Personifikation der Zeit.
Die Rahmen der vier Kartuschen weisen Ornamente mit Fratzen und Maskenmotiven auf, deren kraftvolle Plastizität mit zart punziertem Schweifwerk kontrastiert (auch sie stark abgerieben). Die teigig aufgeweichten Formen, in denen sich Grotesken mit Elementen des Schweif- und Knorpelwerks verbinden, erinnern stark an die Ornamentstiche des Nürnberger Goldschmieds Christoph Jamnitzer, der 1610 ein Konvolut seiner geistreichen Erfindungen unter dem Titel „Neüw: Grotteßken Buch“ veröffentlicht hatte. Entsprechend den Reliefs ist auch die ornamentale Rahmung auf nur einen Blickpunkt hin ausgerichtet.
Signatur, Bezeichnung, Inschriften
Meistermarke "HP" (im Kreis); Beschaumarke Augsburg
Reproduktion
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