Vorschaubild des Elementes mit der Inventarnummer IV 250

Ovales Becken mit Jagdszenen

Geyer, Elias (um 1560-1634) - Goldschmied
Ort, Datierung
Material und Technik
Abmessungen
7,5 x 76,0 x 57,5 cm, Gewicht: 5.455 g
Inventarnummer
IV 250
Das Jagdbecken Geyers ist erstmals im Silberinventar von 1723 nachweisbar. Unter der Überschrift „Antique vergoldte silberne Gieß Becken und Kannen“ werden dort Prunkgefäße der älteren kurfürstlich-sächsischen Sammlungen aufgeführt, die August der Starke wenig später im Silbervergoldeten Zimmer zusammen mit neu erworbenen Stücken präsentierte. Die einansichtige Bildfläche, die nur durch eine ovale Reserve für die Kanne unterbrochen ist, bietet ideale Voraussetzungen für die Aufstellung vor der Wand.
Die Anfertigung eines großformatigen Beckens gehörte zu den anspruchsvollsten Aufgaben der Goldschmiede, die hier ihre Fähigkeiten als Bildhauer unter Beweis stellen konnten. Der Leipziger Elias Geyer, einer der innovativsten Meister seiner Zeit, scheint fast ausschließlich für den Dresdner Hof gearbeitet zu haben. Ungefähr dreißig seiner Werke – und damit der weitaus größte Teil seines Œuvres – befinden sich heute im Besitz des Grünen Gewölbes. Die auf dem Becken dargestellten Jagdszenen nach Stichvorlagen des in Rom tätigen Kupferstechers Antonio Tempesta verwandelte Geyer mit großer Virtuosität in ein Relief mit außergewöhnlicher Tiefenwirkung. Dies gelingt ihm mit Hilfe subtiler Abstufungen, die von weit aus der Fläche hervortretenden Elementen bis hin zu feinsten Übergängen reicht. Dabei ging Geyer sogar über die Grenzen des getriebenen Reliefs hinaus, indem er zwei freiplastische Pferdekörper im Vordergrund separat gegossen und angeschraubt hat. Mit der Akzentuierung der vier vornehmen Reiter auf der linken und rechten Seite des Beckens wird ganz bewusst die Bedeutung der Jagd als fürstliches Privileg und Teil der höfischen Divertissements herausgestellt. Nicht zufällig widmen sie sich der Hirsch- und Bärenjagd, die – neben der Reiherbeize mit dem Falken – zur vornehmsten und edelsten Jagdart zählte und nur vom Landesherrn ausgeübt werden durfte.
Signatur, Bezeichnung, Inschriften
Meistermarke "EG" (ligiert, im Kreis); Beschaumarke Leipzig; Jahresbuchstabe "F" (spiegelverkehrt)
Reproduktion
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