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Deckelpokal in Form eines Schlösschens

Mond, Georg (vor 1599 - nach 1623) - Goldschmied
Ort, Datierung
Material und Technik
Abmessungen
65,5 x 22,4 x 17,8 cm, Dm Fuß 20,0 cm, Gewicht: 5707 g; Fassungsvermögen 2,5 l
Inventarnummer
IV 345
Kurfürst Christian II. gab diesen ungewöhnlichen Pokal bei dem Dresdner Goldschmied Georg Mond in Auftrag. Er diente als „Willkomm“, in dem man Gästen den feierlichen Begrüßungstrunk reichte. In Innern des riesigen Gefäßkörpers verbirgt sich ein Einsatz, der das Volumen um etwa ein Drittel verringert, dabei aber immer noch ein Fassungsvermögen von 2,5 Litern bietet.
Die Form dieses repräsentativen Trinkgefäßes bezieht sich auf das herrschaftliche Gebäude, für das es bestimmt war: Seine Kuppa ist eine detailgetreue Wiedergabe des kleinen Lustschlösschens, das 1604 im Auftrag Christians II. auf der Festung Sonnenstein in Pirna errichtet worden war. Seine architektonischen Besonderheiten wurden genau kopiert und auch der Standort auf einem hohen Felsen ist angedeutet. Über dem Portal sind das sächsische Wappen sowie Name und Titulatur des Bauherrn und am Treppenturm das Wappen Rudolfs von Bünau, von 1586 bis 1615 Amtsvorsteher auf dem Sonnenstein, wiedergegeben. Zahlreiche Details füllen zudem das Schlösschen mit Leben: hinter den Butzenscheiben der Fenster sind seine Bewohner zu erkennen und auf dem felsigen, von Pflanzen überwucherten Untergrund tummeln sich Hasen, Eichhörnchen und andere Tiere.
Nur 35 Jahre stand das Schlösschen dem kursächsischen Hof für Jagdlager und andere gesellschaftliche Lustbarkeiten zur Verfügung. Im Dreißigjährigen Krieg wurde es zerstört, als man die schwedische Armee, die sich darin verschanzt hatte, durch eine Feuersbrunst zur Kapitulation zwang. Der Pokal selbst überstand zwar das Feuer, sah jedoch einer wechselvollen Zukunft entgegen. Zunächst kam er zur Festung Königstein, wo er zusammen mit anderen Trinkgefäßen auf dem berühmten großen Weinfass aufgestellt wurde. Nach dem Abbau des Fasses 1819 überwies man ihn an die Kunstkammer, nach deren Auflösung 1832 an die Rüstkammer. Erst 1890 fand der ungewöhnliche Willkomm seinen Weg in das Grüne Gewölbe.
Signatur, Bezeichnung, Inschriften
Meistermarke "GM" im Oval (ligiert); Beschaumarke Dresden
Reproduktion
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