Kanne mit eiförmigen Perlmuttereinlagen
Geyer, Elias (um 1560-1634) - Goldschmied
Ort, Datierung
Material und Technik
Abmessungen
H 35,0 cm, Dm 16,8 cm, Dm Fuß 8,7 cm
Museum
Inventarnummer
IV 189
Elias Geyer schuf die schwere, gegossene Kanne in Ergänzung des Perlmutterbeckens aus dem indischen Gujarat, für das er zugleich eine silbervergoldete Montierung fertigte (vgl. IV 287). Dabei vermied der Leipziger Goldschmied jegliche Adaption oder Imitation des fernöstlichen Stils. Vielmehr stellte er dem indischen Becken die ausgewogenen Proportionen und die klare Formensprache der europäischen Renaissance gegenüber. Die konstruktiven Elemente des Gefäßes - der kleine Fuß, der eiförmige, oben abgeflachte Korpus, der stark eingezogene Hals und der weit nach oben gezogene Ausguss - sind deutlich voneinander abgesetzt und dem ornamentalen Schmuck übergeordnet. Indem Geyer in die Gefäßwandung und -schulter jeweils sechs Perlmutterplatten einsetzte, bezog er sich auf das ebenfalls sechsfach gegliederte Becken. Zugleich stellte er der orientalischen Einlegearbeit die Rohform des kostbaren Naturmaterials gegenüber, als wolle er durch diesen Gegensatz die Meisterschaft der fernöstlichen Künstler hervorheben. Der am Henkel über der geflügelten Herme auf einem Delphin reitende Wassergott Neptun (dessen Dreizack verloren ist) findet sich auch auf dem Gemälde der Beckenunterseite wieder.
Signatur, Bezeichnung, Inschriften
Meistermarke: EG ligiert, im Kreis (R3, Nr. 3032; Schröder 1935, S. 232, Nr. 5)
Beschaumarke: L im Hochoval
Jahresbuchstabe: F (spiegelverkehrt) für 1589 (Graul 1910, S. XVII) vgl. Jagdbecken IV 250
Die Marken befinden sich am Fußrand.
Beschaumarke: L im Hochoval
Jahresbuchstabe: F (spiegelverkehrt) für 1589 (Graul 1910, S. XVII) vgl. Jagdbecken IV 250
Die Marken befinden sich am Fußrand.
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