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Nymphe (aus Bronzegruppe Faun und Nymphe)

Vries, Adriaen de (um 1545-1626) - Bildhauer
Ort, Datierung
Material und Technik
Abmessungen
H Bronze 34,6 cm
Inventarnummer
IX 20
Die spannungsreiche Beziehung der beiden Figuren wird auf vielfältige Weise durch die Haltung der Körper, aber auch durch Gesten und Blickbezüge hergestellt. Auf die obszöne Geste des Satyrn, der sich im Vorwärtsgehen mit seinem Oberkörper nach der auf einem drapierten Felsen sitzenden Nymphe umwendet, antwortet diese mit dem Hinweis auf ihr Spiegelbild – in ihrer rechten Hand hielt die schöne Frau mit dem kunstvoll hochgesteckten Haar einst einen Spiegel. Die Drehungen der beiden Figuren fordern dazu auf, das Paar zu umrunden, da erst die Rundumsicht alle Bezüge der raumgreifenden Szene offenbart: der geschmeidig nach links gedrehte Körper des tänzerisch dahinschreitenden Fauns, sein eindeutiges Zeichen und das überrascht wirkende Gesicht der eben emporblickenden Nymphe mit dem leicht geöffneten Mund. Bis heute bleibt die Deutung der Gruppe, die man zu Beginn des 17. Jahrhunderts als „Venus und Adonis“ bezeichnete, unklar. Jüngst wurde sie als Tugend-Laster-Darstellung interpretiert.
Adriaen de Vries, ein Schüler Giambolognas dürfte von der hellenistischen Marmorskulptur des im Tanz sich drehenden „Schwänzchenhaschenden Fauns“ inspiriert worden sein, dessen Komposition er jedoch selbständig weiterentwickelte. Die in sich gedrehte Figur, auch „figura serpentinata“ genannt, galt zur Entstehungszeit der Gruppe als Ideal der manieristischen Bildhauerei. Diesen Kunstgriff perfekt beherrschend schuf Adriaen de Vries mit seinem Faun eine Skulptur, die der künstlerischen Forderung nach Allansichtigkeit auf vollkommene Weise entspricht.
Die graziöse Gruppe gelangte, zusammen mit zwei weiteren Versionen, 1622 aus dem Nachlass des seit 1575 für den Dresdner Hof tätigen Kunstintendanten und Universalkünstlers Giovanni Maria Nosseni in die Kurfürstliche Kunstkammer.
Signatur, Bezeichnung, Inschriften
"54." auf dem Felssockel
Reproduktion
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