Vorschaubild des Elementes mit der Inventarnummer IV 260
Ort, Datierung
Abmessungen
H 64,6 cm; Gewicht: 2347 g
Inventarnummer
IV 260
Schon im Schatzkammerinventar von 1586/87 ist dieses Werk verzeichnet als "1 Silbern brust bilt von einer Jungfrau, mit einem großen gewechß von Corallen Zincken ..." . Sicherlich war das skurrile Objekt nie einer praktischen Verwendung zugedacht, auch wenn sich der Oberkörper der Nymphe in Gürtelhöhe abnehmen und der hohle untere Teil prinzipiell als Gefäß verwenden ließe. Die Statuette ist vielmehr als eine künstlerisch wie intellektuell anspruchsvolle Goldschmiedeplastik aufzufassen. Sie erzählt die von dem antiken Dichter Ovid niedergeschriebene Geschichte der Nymphe Daphne, die sich - um den Annäherungen des Gottes Apoll zu entfliehen - in einen Lorbeerbaum verwandelte. Zur Veranschaulichung der wundersamen Metamorphose dient ein Korallenzinken, dessen Form den Verästelungen eines Baumes entspricht. Das von Menschenhand geschaffene Kunstwerk verbindet sich so auf ideale Weise mit der seltenen Naturalie. Wie die Goldschmiedemarken verraten, handelt es sich um ein Werk Abraham Jamnitzers, Sohn des großen Nürnberger Goldschmieds Wenzel Jamnitzer, der 1580 Meister wurde. Bis ins Detail wiederholte er mit der Daphne eine Statuette, die sein Vater zwischen 1569 und 1576 geschaffen hatte und sich heute im Musée national de la Renaissance in Ecouen befindet. Möglich war dies mit Hilfe der Gussformen, die in der väterlichen Werkstatt erhalten blieben.
Signatur, Bezeichnung, Inschriften
Meistermarke: Jamnitzer‘sche Löwenkopf im Schild und darüber die Initialen AI (Nürnberger Goldschmiedekunst 2007, Nr. 397)
Beschaumarke: N im Kreis (Nürnberger Goldschmiedekunst 2007, Nr. 08 für 1576/1577 bis 1591)
Die Marken befinden sich auf der Unterseite des Fußes.
Punzierung auf der Unterseite des Fußes: 10. M. 14. l. 2. q
Reproduktion
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