Vorschaubild des Elementes mit der Inventarnummer IV 9

Rosenwasserkanne, sog. Midaskanne

Kellerthaler, Daniel (1574-1651) - Goldschmied
Ort, Datierung
Material und Technik
Abmessungen
H 41,6 cm, B 29,7 cm
Inventarnummer
IV 9
Mit der prunkvollen Kanne und dem dazugehörigen Becken (IV 57) stellt Daniel Kellerthaler seine bildhauerischen Fähigkeiten als Goldschmied unter Beweis. Die extravagante Gestaltung schließt einen praktischen Gebrauch völlig aus. In zahlreichen, fein ziselierten Reliefs und vollplastischen Elementen erzählt die Gießgarnitur die mythologische Geschichte des phrygischen Königs Midas. Als Richter im musikalischen Wettstreit, zu dem der Flötenspieler Marsyas den durch sein Leierspiel berühmten Apoll herausforderte, fällte Midas eine folgenschwere Fehlentscheidung. Da er die Klänge des bocksbeinigen Satyrs denen des Gottes Apoll vorzog, bestrafte ihn Letzterer mit Eselsohren. Derartig missgestaltet zeigt sich Midas auf dem Deckel der schweren, gegossenen Silberkanne. Deren Kuppa, die von ineinander verschlungenen Tierkörpern gebildet wird, spielt auf eine weitere Begebenheit aus dem Leben des Königs an. Midas, der von Dionysos einen Wunsch frei hatte, erbat sich aus Geldgier, es möge sich alles, was er berühre, also auch die Tiere, in Gold verwandeln - eine nur allzu verhängnisvolle Gabe, von der Dionysos den Unglücklichen recht bald wieder befreite.
Wie aus den Quellen hervorgeht, entstand die Garnitur als Auftragsarbeit für Johann Georg I. Das fertige Werk wurde am 23. Januar 1630 dem Kurfürsten übergeben, der insgesamt 2.700 Gulden dafür bezahlte. Daniel Kellerthaler war die erste große Persönlichkeit in der Geschichte der Dresdner Goldschmiedekunst. Er war stark von der Prager Hofkunst beeinflusst, die unter Rudolf II. um 1600 ihre höchste Blüte erlebte. Das inmitten des Dreißigjährigen Krieges entstandene Werk ist ein später Nachklang auf die berühmten manieristischen Arbeiten wie die so genannte Trionfi-Garnitur des Nürnberger Goldschmieds Christoph Jamnitzer (Wien, Kunsthistorisches Museum).
Signatur, Bezeichnung, Inschriften
Signatur: Meisterzeichen: DK verbunden mit 1629
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