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Trinkspiel in Gestalt einer Henne

Hillebrandt, Friedrich (1555-1608) - Goldschmied
Gefäße in Gestalt von Hähnen mit einem Körper aus einem Nautilus sind schon im 14. Jahrhundert in weltlichen und kirchlichen Inventaren (sog. Heiltümern) nachweisbar. Sie dienten in jener Zeit als Reliquiare, Wasserkannen und Salzgefäße. In der Zeit um 1600 fanden sie als bizarre Scherzgefäße Eingang in die Kunstkammern der westeuropäischen Fürstenhöfe. Die an Scharnieren beweglich gelagerten Flügel konnten beim Ansetzen des Pokals herabfallen und dem Trinkenden manche Schwierigkeiten bereiten. Ob die Vögel jedoch tatsächlich zu solch skurrilen Trinkspielen benutzt wurden, bleibt dahingestellt, denn die Gefäßkörper zwischen dem Nautilusgehäuse und der Montierung dürften kaum dicht gehalten haben. Für die Darstellung der Henne wie auch des dazu gehörigen Hahns (III 156) bediente sich Friedrich Hillebrand unterschiedlicher Goldschmiedetechniken. Das Federkleid ist durch Gravierungen angegeben, wobei die Schwanzfedern des Hahns durchbrochen gearbeitet und aus Silberblech ausgesägt sind. Der relativ stilisierten und wenig plastischen Wiedergabe des Gefieders steht die Ausarbeitung der Füße der Vögel gegenüber, die als Naturabgüsse entstanden und dementsprechend naturalistisch wirken. Bei den Verzierungen der Nautilus-Schalen mit Blindgravur bzw. Flachrelief handelt es sich wohl um westeuropäische Arbeiten, die, auf etwas unbeholfene Weise, chinesische Dekore nachempfinden.
Signatur, Bezeichnung, Inschriften
Meistermarke: FH im Rechteck (Nürnberger Goldschmiedekunst 2007, Nr. 357)
Beschaumarke: N im Kreis (Nürnberger Goldschmiedekunst 2007, Nr. 11 für 1593/1594 – 1602)
Die Marken befinden sich bei beiden Stücken am Fußrand, am Lippenrand, beim Hahn zudem am rechten Flügel (dort nur Meistermarke).
Punzierung am Fußrand: N: 45: 3. M. 10. l. 2. q.
Reproduktion
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