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Traubenpokal mit Winzer als Schaft

Bair, Paulus (1588 - nach 1632) - Goldschmied
Material und Technik
Abmessungen
H 58,0 cm, Dm Deckel 12,9 cm, Dm Fuß 10,3 cm; Gewicht: 932 g
Inventarnummer
IV 21
Die Buckelpokale, zu denen auch die als Weintraube gebildeten Traubenpokale zählen, erfreuten sich von der Mitte des 15. Jahrhunderts bis weit in die zweite Hälfte des 17. Jahrhunderts hinein großer Beliebtheit. Die in subtiler Treibarbeit entstandenen Gefäße wurden sowohl bei privaten als auch offiziellen Anlässen häufig als Geschenke weitergegeben. Ein Grund für die ungewöhnlich lange Aktualität des in der Spätgotik wurzelnden Typus dürfte die glanzvolle Wirkung der Pokale gewesen sein, deren Buckel im Schein der Kerzen für eine faszinierende Lichtreflexion sorgten.
Auf dem „güldenen Büffet“, das August der Starke 1697 in Krakau anlässlich seiner Krönung zum König von Polen aufbauen ließ, befanden sich unter den Gefäßen aus purem Gold und vergoldetem Silber auch zehn Traubenpokale. Dutzende so genannter „knorrigter“ Pokale füllten dann in der 1730 fertiggestellten Schatzkammer des Grünen Gewölbes die Konsolen der verspiegelten Wände im Silbervergoldeten Zimmer. Da diese Silberobjekte im Gegensatz zu den ephemeren Buffets dort ständig aufgestellt blieben, hatte sich August der Starke damit eine Art permanentes Silberbuffet geschaffen, das nicht nur bei zeremoniellen Anlässen, sondern das ganze Jahr über vom Reichtum des kursächsischen Hauses kündete.
Die für den festlichen Weingenuss bestimmten Trinkgefäße beziehen sich mit der Form ihrer Kuppa unmittelbar auf die Trauben als Grundstoff des alkoholischen Getränks. Sehr illustrativ wird auch auf den Vorgang der Weinlese selbst verwiesen, indem ein Winzer mit Butte, der sich auf einen mit Ranken umwundenen Stab stützt, als Schaftfigur dient. Das Motiv des "Büttenmannes" oder der "Büttenfrau" ist seit dem späten 15. Jahrhundert nachweisbar und ist im 16. und 17. Jahrhundert in der Kleinplastik aus Holz oder Silber oder auch an Traubenpokalen häufig anzutreffen.
Signatur, Bezeichnung, Inschriften
Meistermarke "Bärenkopf" (im Kreis); Beschaumarke Nürnberg
Reproduktion
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