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Glasbecher mit Emailmalerei (Polospieler zu Pferd)

Abmessungen
Höhe 19,9 cm; Durchmesser Gefäßrand 11,2 cm; Dm Fuß 10,2 cm
Inventarnummer
IV 193
Fast das ganze Mittelalter hindurch war das vom Islam beherrschte südliche Mittelmeergebiet den christlich geprägten Ländern kulturell weit überlegen. Dies belegt auch dieses in der Blütezeit der syrischen Glasindustrie um 1300 entstandene Meisterwerk mit Emailmalerei. Die zylindrische Trinkbecherform mit auslandendem Rand und angeschmolzenem Ringfuß ist typisch für das islamische Mittelalter. Derartige, mit farbenfroher Emailmalerei geschmückte Glasbecher wurden nicht allein für die reichen Höfe der Luxusstädte Samara, Bagdad und Kairo geschaffen, die zerbrechlichen Kostbarkeiten gelangten auch als „Souvenir“ von Kreuzrittern und hochgestellten Pilgern nach Europa oder wurden über Venedig regelrecht importiert. Dieser Weg könnte auch für diesen Glasbecher nach Europa geführt haben, der seine heutige nordeuropäische Fassung mit reich verzierten silbernen Standringen und Deckeln erst im 15. oder frühen 16. Jahrhundert erhielt.
Der weitaus ältere Glaskörper vermittelt in seinem figürlichen Schmuck das aristokratische Lebensgefühl der islamischen Herrscher. Auf der Wandung galoppieren drei Reiter zwischen goldenen, ornamenthaft wirkenden Inschriftfriesen. Sie spielen das ritterliche, aus Persien stammende Polo. Im langen, bis auf die Knie herabfallenden Ärmelrock, weiten Beinkleider und mit großem Turban reiten die farbenprächtig bekleideten Polospieler auf je einem weißen, gelben und roten Pferd. Eine arabische Inschrift, die diesen Bildstreifen einfasst, preist am oberen Rand in alter Naskhi-Schrift und am unteren mit gleichem Text in kursiver Schrift, den Ruhm eines namentlich nicht genannten Sultans. Der Becher ist, ebenso wie das sehr ähnliche Exemplar (IV 192), seit 1640 im Bestand der Dresdner Kunstkammer nachweisbar, aus dem er 1832 in das Grüne Gewölbe gelangte. (UW)
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