Vorschaubild des Elementes mit der Inventarnummer VIII 97
Ort, Datierung
Abmessungen
Ø 27 mm, Höhe 32 mm Gewicht 12,12 g
Inventarnummer
VIII 97
Der Goldschmied, der im Auftrag des Herzogs Johann Friedrich des Großmütigen 1530 während des Augsburger Reichstags einen Karneol mit dem neu gestochenen Siegel Martin Luthers in einen goldenen Ring fasste, wusste nicht, wie dick die Finger des Wittenberger Theologieprofessors waren. So richtete er sich nach den Tragegewohnheiten seiner hochherrschaftlichen Auftraggeber. Im September 1530 berichtete Luther seinem Freund Philipp Melanchthon über seine Erfahrungen mit diesem Siegelring: „aber daß ich mercken sollte ich wäre nicht gebohren Gold zu tragen ist er mir alsbald vom Daumen auf die Erde gefallen denn er ist etwas zu weit und groß an meinem Finger.“ Der Reformator trug seinen Ring direkt auf der Haut, ein Herr vom Stand aber zog ihn über den Handschuh, was einen weitaus dickeren Reif erforderte. Der schlichte Goldreif fasst einen ovalen Karneol ein, in den das von Luther selbst entworfene Wappen – die Lutherrose mit dem Herz und dem Kreuz sowie den spiegelbildlichen Initialen M L – eingeschnitten wurde. Der Siegelring gelangte vor 1650 über den Urenkel des Reformators in den Besitz des Kurfürsten Johann Georg I. Der strenge Lutheraner bedankte sich bei Johann Martin Luther für das kostbare Geschenk seinerseits mit einem Rittergut und behielt den Siegelring noch auf seinem Sterbebett am fürstlichen Finger. Von dort gelangte der Ring für einige Jahrzehnte in die kursächsische Kunstkammer, bis ihn Johann Georg III. 1679 wieder entnahm. Die schlichte Kostbarkeit ist seit 1733 im Inventar des Juwelenzimmers des Grünen Gewölbe verzeichnet.
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