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*** mit Landsteinstufe“ (historischer Titel)

Köhler, Johann Heinrich (1669-1736) - Juwelier
In der Abrechnung für die Neugestaltung der Brillantgarnitur Augusts d. Starken erwähnte der Dresdener Hofjuwelier Johann Heinrich Köhler am 4. Juli 1724 die Lieferung eines „***“, den er mit Körperschmuck, Federkrone und einer „Berg Stuffe“ ausgestattet hatte. Die aus Silbererzen und Edelsteinen des Kurfürstentums Sachsen gefügte Stufe sollte den Reichtum des Landes an Bodenschätzen aufzeigen. Köhler verlangte 31 Taler „Vor eine große zusammen getragene Berg Stuffe und eine verguldete Muschel worinne sie der *** träget“. Rechnet man die 164 Taler hinzu, die Köhler für den Schmuck der Figur erhielt, war die Statuette, gemessen an den hohen Summen, die der Hofjuwelier Dinglinger für seine Meisterwerke bezahlt bekam, ein preiswertes Schatzkammerstück. Datierung und Signatur auf dem Sockel wurden vermutlich erst zu Ende des 19. Jh. ergänzt. Die Figur stammt nicht von der Hand des Dresdener Hofbildhauers, entstand aber recht sicher in dessen unmittelbaren Umkreis und zeitgleich zu dem künstlerisch bedeutenderen sogenannten „*** mit der Smaragdstufe“. Ihre Existenz verdanken beide Skulpturen dem Entschluss Augusts d. Starken, die Geheime Verwahrung im Dresdener Schloss ab 1723 zum Schatzkammermuseum auszubauen. Alles spricht dafür, dass Permoser und Dinglinger mit der berühmten Skulptur aus dunkel lackiertem Birnbaumholz, die eine von Kaiser Rudolf II. im Jahr 1581 geschenkte Smaragdstufe trägt, ein Vorbild schufen, auf das Köhler schließlich mit einem weniger gelungenen Pendantstück reagierte. Ob die beiden „amerikanischen Prinzen“, die 1722 als Kriegsgefangene nach Dresden kamen, für diese Figuren vorbildhaft gewirkt haben, entbehrt der Beweiskraft. Erst mit Vollendung des Juwelenzimmers 1729 fanden die beiden Figuren, die mit ihrem Kopf- und Körperschmuck von der Darstellung der Bewohner Floridas aus Theodor de Brys „America“ inspiriert sind, ihren endgültigen Platz in der Schatzkammer. (DW)
Signatur, Bezeichnung, Inschriften
Sockel: BALTHASAR PERMOSER fecit 1712
Der Dresdner Hofjuwelier Johann Heinrich Köhler. Dinglingers schärfster Konkurrent, Ausst.-Kat. bearb. von Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Dirk Syndram, Ulrike Weinhold, Susanne Thürigen und Marion Ackermann, Dresden 2019, S. 35, Nr. Abb. 6, Abb. ja
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