Johann Friedrich Dinglinger übernahm nach dem Tod Johann Melchiors die väterliche Werkstatt. Er vollendete Unfertiges und kümmerte sich um liegengebliebene Geschäfte. 1736 trat er die Nachfolge Johann Heinrich Köhlers als angestellter Juwelier des Grünen Gewölbes an. Im Dienste Augusts III. stehend, wurden ihm einige Neuanfertigungen repräsentativer Schmuckstücke anvertraut. Hierzu zählen unter anderem die Hutkrempe der Rubingarnitur sowie das Vlies mit böhmischen Granaten. Um 1740 erwarb August III. jedoch zunehmend komplette, mit Edelsteinen besetzte Juwelen von auswärtigen Goldschmieden. So auch die beiden tropfenförmigen Spinelle (vgl. VIII 120). Diese beiden heute als zusammengehörieger Ohrschmuck definierten Stücke bildeten ursprünglich kein Paar. Dies ist an den kleinen Brillantkronen erkennbar. Zudem wiesen beide Steine einen erheblichen Farbunterschied auf, so dass Johann Friedrich Dinglinger 1741 gebeten wurde, dem kleineren Spinell "eine andere dergleichen Farbe zu geben".