Bergbarte mit dem kursächsischen Wappen (Bergmannsgarnitur Johann Georgs II.)
Klemm, Samuel (1611-1678) - Goldschmied
Ort, Datierung
Material und Technik
Abmessungen
L 90,0 cm
Museum
Inventarnummer
VIII 320
Die Bergbarte ist markanter Bestandteil der Bergmannsgarnitur, die aus Anlass der so genannten Durchlauchtigsten Zusammenkunft entstand. Diese führte im Februar 1678 Johann Georg II. von Sachsen mit seinen drei, in Weißenfels, Merseburg und Zeitz residierenden Brüdern in Dresden zusammen. Beim großen Aufzug »mit der Bergkwercks- Invention« zu Ehren des Merkur, dem Beschützer der Bergleute, trug der Kurfürst das reichverzierte Berghabit, das in seiner bergmännischen Spruch-und Bildthematik als höfischer Repräsentationsschmuck fungierte. Die große Barte, die sich im 17. Jahrhundert aus einem Arbeitsgerät der Bergleute zum Standeszeichen der höheren Bergbeamten entwickelte, zeigt auf dem Bartenblatt Name und Titulatur des Kurfürsten »J.G.D.A.H.Z.S.J.C.V.B.C.«(= Johann Georg der Andere, Herzog zu Sachsen, Jülich, Cleve und Berg, Churfürst) und die Jahreszahl MDCLXXV. Die Inschrift auf dem Boden der Barte nennt die St. Daniel Grube in Schneeberg als Herkunftsort des verarbeiteten Silbers sowie die Signatur des Freiberger Goldschmieds Samuel Klemms und das Jahr, in dem die Barte fertig gestellt war (1676 SK fecit.). Auf dem Rücken des Bartenhelms sind Emailmedaillons mit den Wappen der kursächsischen Landesteile angebracht. Die Inschrift "Die Steine so auf disen Berghabit verhanden sind durch Gottes Segen gefunden in diesen Landen" kündet vom Stolz auf die einheimischen Bodenschätze. Farbenprächtige Emailmedaillons auf beiden Seiten des Bartenhelms zeigen den Weg des Silbererzes vom Auffinden mit der Wünschelrute über Förderung bis hin zur Verhüttung. Die Inhalte der emaillierten Schrifttäfelchen folgen volkstümlicher Gebetstradition und künden vom starken Gottvertrauen, dessen die Bergleute bei ihrer gefährlichen Arbeit bedurften. So ist die Bergmannsgarnitur des Freiberger Goldschmied Samuel Klemm ein einmaliges Zeugnis zur Geschichte des Silberbergbaus in Sachsen geblieben.
Signatur, Bezeichnung, Inschriften
signiert und datiert: SK 1675 u. 1676
Reproduktion
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