Im Rahmen der fürstlichen Repräsentation nahm die Kopfbedeckung eine besondere Rolle als Rangabezeichen ein. Im Hofzeremoniell war genau festgelegt, wer wann einen Hut tragen durfte und vor wem er ihn zu ziehen hatte.
Mit der Hutkrempe (siehe z.B. auch VIII 161) der Smaragdgarnitur wurde der rechte Hutrand in einer eleganten Form mit dem Hutkopf verbunden. Hutkrempen bestanden aus einem Hauptknopf (unterer Hutknopf), der direkt an der aufgeschlagenen Krempe befestigt wurde und so dem Gesicht des Trägers sehr nah war. Auch deshalb wurde dieser Knopf meist von einem besonders schönen und großen Edelstein geschmückt. Zwei flexible, edelsteinbesetzte Kettchen verbanden den unteren Hutknopf mit dem oberen Hutknopf, der am Kopfteil des Hutes fixiert wurde. Der Edelsteinbesatz des Oberknopfes überragt als Bekrönung leicht den Filz des königlichen Hutes und wurde vor allem in der Bewegung des Kopfes sichtbar. In den Hauptknopf der Hutkrempe der Smaragdgarnitur ist der größte, von Brillanten eingefasste Smaragd des gesamten Schmuckensembles eingesetzt. Die Fassung des Oberknopfes aus zartem Schnörkelwerk mit gegenläufigen Schwüngen bot vielfältige Gelegenheit, diesen an dem Hut aufzunähen. Dagegen besitzt der Hauptknopf an seiner Rückseite ein Innengewinde, mit dem er an den Hutrand geschraubt werden konnte. Die vier Smaragde der aus der Werkstatt Johann Melchior Dinglingers stammenden Hutkrempe (oder Hutagraffe) sind nicht fest gefasst, sondern nur mit Draht eingebunden, so dass sie bei Bedarf herausgelöst und zeitweilig anderweitig verwendet werden konnten. Im ersten Inventar von 1719 wurde die Hutkrempe mit 8.400 Taler bewertet.