Vorschaubild des Elementes mit der Inventarnummer II 79
Material und Technik
Abmessungen
H 12,3 cm, Dm 9,8 cm; Gewicht: 460 g
Inventarnummer
II 79
Das im Inventar der Dresdner Kunstkammer von 1640 als "Balsambüchse" beschriebene Gefäß wurde unter jenen Stücken verzeichnet, die der Dresdner Hofdrechsler Jakob Zeller und seine Gesellen gefertigt haben. Diese Arbeit aus der Werkstatt des Hofdrechslers gehörte noch nicht zum Inventar der Dresdner Kunstkammer von 1619 und kann daher nur in der kurzen Zeitspanne zwischen 1619 und 1620, dem Todesjahr Zellers, entstanden sein.
Der Büchsencorpus ist nicht hohl, sondern besteht aus fünf rund gedrehten Scheiben mit jeweils einer Mittelbohrung, die mit insgesamt 84 nummerierten Mulden unterschiedlicher Größe versehen und übereinander angeordnet sind. Eine am Boden befestigte zylindrische Hülse dient als Behältnis für einen kleinen Spatel und trägt zugleich die stapelbaren Scheiben. Ein flacher Deckel und ein Bekrönungsstück in Gestalt einer zweigeteilten, löchrigen Kugel, die durch eine Gewindeverschraubung mit der Mittelhülse verbunden ist, bilden den oberen Abschluss.
Erst die Demontage des von außen eher unscheinbar und schlicht wirkenden Gefäßes bringt seine Zweckbestimmung zu Tage. Obwohl es keinerlei Gebrauchsspuren aufweist, hätte das Behältnis zur Aufbewahrung aromatischer Balsame dienen können, die seit dem 16. Jahrhundert bevorzugt als Gemische aus kaltgepresster Muskatnussbutter und ätherischen Ölen in Apotheken hergestellt und verkauft wurden. Zumeist dienten kleine Schraubdosen aus verschiedenen Materialien dieser vornehmen Bestimmung. Das Herzog Anton Ulrich- Museum (Braunschweig) besitzt eine, ähnlich dem hier gezeigten Stück des Grünen Gewölbes konstruierte "Stapeldose" aus Elfenbein zur Aufbewahrung von Balsambüchsen. Ein weiteres Behältnis dieser Art befindet sich in Wien (Kunsthistorisches Museum, Kunstkammer). Es stammt aus dem Besitz Kaiser Rudolfs II. und wurde 1610 in Prag vom kaiserlichen Kammerdrechsler Hans (Johann) Wecker, einer der Söhne des in Dresden tätigen Georg Wecker, gefertigt.
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