Vorschaubild des Elementes mit der Inventarnummer II 382
Material und Technik
Abmessungen
H 50,3 cm, Dm Fuß 9,6 cm; Gewicht: 763 g
Inventarnummer
II 382
Die Säule ist neben weiteren sieben, ganz gleich konstruierten Drechselwerken im Inventar der Dresdner Kunstkammer von 1619 unter jenen Stücken verzeichnet, die der Hofdrechsler Jakob Zeller eingeliefert hatte. Dieser hat sie aber weder entworfen noch gefertigt. Denn die kleinen mit Sepia Tusche geschwärzten Darstellungen eines Reihers mit Fisch im Schnabel bezeichnen sie eindeutig als Arbeiten von Georg Friedel. Er war wahrscheinlich nur zeitweise, etwa zwischen 1610 und 1620, in Dresden tätig und hat, so wird vermutet, später als Drechsler am kurpfälzischen Hof gewirkt. Weshalb sein Name im Kunstkammerinventar nicht erwähnt ist, bleibt ungeklärt.
Friedel allein muss das "Patent" auf diese ästhetisch höchst reizvollen und perfekt ausgeführten Säulenkonstruktionen besessen haben, denn sie sind ohne Vergleich geblieben. Die Restaurierung des hier gezeigten Drechselkunststücks im Jahr 1993 brachte ein frappierendes konstruktives Prinzip zu Tage, das bei allen "Säulen" von Friedel zu finden ist: Den Kern der Konstruktion bildet ein Holzstab, der in einem gedrechselten Fuß steckt. Darauf sind jeweils 20 ganz unterschiedlich geformte und profilierte Scheiben, die mit Mittelbohrungen versehen sind, übereinander aufgesteckt. Jeweils 19 kleine Elfenbeinringe sorgen für die nötigen Zwischenabstände.
Die vertikale Anordnung der Zierscheiben innerhalb der Säule war variabel. Denn die Scheiben sind untereinander austauschbar. Rein hypothetisch ließe sich auf diesem Wege das äußere Erscheinungsbild eines solchen Kunststückes immer wieder leicht verändern. Vergleicht man die Zierscheiben, die Friedel für seine insgesamt acht, im Grünen Gewölbe erhaltenen Säulen gedrechselt hat, so wird deutlich, dass sie nie als Unikate, sondern in zweifacher oder dreifacher Ausführung als kleine Serien hergestellt worden sind. Dies spricht für die effiziente Arbeitsweise des Drechselkünstlers, der eine Formerfindung gleich mehrfach auf der Drehbank umgesetzt hat.
Signatur, Bezeichnung, Inschriften
bez. mit Fischreiher
Reproduktion
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