„*** mit Perlschale“ (historischer Titel)
Permoser, Balthasar (1651-1732) - Bildhauer Dinglinger, Johann Melchior (1664-1731) - Goldschmied
Ort, Datierung
Material und Technik
Abmessungen
H 19,9 cm, B 9,9 cm, T 7,5 cm
Museum
Inventarnummer
VI 95
Dieser Perlenträger und auch sein Gegenstück (VI 95) verdeutlichen den europäischen Blick ab dem späten 17. Jahrhundert auf Schwarze Menschen. Sie werden zumeist in dienender Haltung dargestellt, hier präsentieren sie jeweils eine Perlenschale mit knollig gewachsenen Perlmutterstücken. Die beiden aus dunkel lackiertem Holz gearbeiteten Figuren wurden mit miniaturhaft feinem Körperschmuck ausgestattet. Dieser korrespondiert deutlich mit dem des sogenannten „*** mit der Smaragdstufe“ (VIII 303), der 1724 für das im Entstehen begriffene Schatzkammermuseum im Grünen Gewölbe geschaffen wurde.
Schwarze Menschen sind seit dem 17. Jahrhundert am sächsischen Hof nachweisbar. Oft wurden sie bereits als Kinder in Afrika versklavt und dann an europäischen Häfen weiterverkauft. August der Starke ließ 1719 anlässlich der Hochzeitsfeierlichkeiten des Kurprinzen mit der Kaisertochter Maria Josepha 21 „***“ aus Portugal nach Sachsen bringen. Darunter sollen auch acht „Volountairs die alß Freye Leute Ihro König. Mayest. dienen wollen“, außerdem auch einige Kinder unter 12 Jahren, gewesen sein. Oft übernahmen sie als sogenannte „Kammer***“ verschiedene dienende Aufgaben und waren nach der sächsischen Hofordnung dem Oberhofmarschallamt zugeordnet. Zwar erhielten sie ein monatliches Gehalt, aber das Leben am Hof war zumeist kein freies. So ist belegt, dass der Stockmeister „wegen Züchtigung und Schließung [Einsperren] derer ***“ ein Gehalt bekam. (UW/MM)
Schwarze Menschen sind seit dem 17. Jahrhundert am sächsischen Hof nachweisbar. Oft wurden sie bereits als Kinder in Afrika versklavt und dann an europäischen Häfen weiterverkauft. August der Starke ließ 1719 anlässlich der Hochzeitsfeierlichkeiten des Kurprinzen mit der Kaisertochter Maria Josepha 21 „***“ aus Portugal nach Sachsen bringen. Darunter sollen auch acht „Volountairs die alß Freye Leute Ihro König. Mayest. dienen wollen“, außerdem auch einige Kinder unter 12 Jahren, gewesen sein. Oft übernahmen sie als sogenannte „Kammer***“ verschiedene dienende Aufgaben und waren nach der sächsischen Hofordnung dem Oberhofmarschallamt zugeordnet. Zwar erhielten sie ein monatliches Gehalt, aber das Leben am Hof war zumeist kein freies. So ist belegt, dass der Stockmeister „wegen Züchtigung und Schließung [Einsperren] derer ***“ ein Gehalt bekam. (UW/MM)
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