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Afrikanerin mit Spiegel (sogenannte Schwarze Venus)

Schardt, Johann Gregor von der (1530-1591) nach - Bildhauer
Material und Technik
Abmessungen
H gesamt 35,3 cm; Dm Fuß 12,6 cm
Inventarnummer
IX 59
Die Bronzestatuette zeigt eine nackte Afrikanerin mit Spiegel, die Halskette, Ohrringe und Armreif trägt. Im Inventar zum Bronzenzimmer des Grünen Gewölbes von 1733 (Bl. 55, Nr. 100) ist zu lesen: „Eine kleine metallne statua, eine nackende ***, hält in der rechten Hand einen Spiegel, in der lincken ein Schnupftuch […].“ Kopfbedeckung wie auch das Tuch in der Linken lassen an eine dem Bade Entstiegene denken. Die ›Verschmelzung‹ des auf antike Archetypen zurückweisenden Venus-Motivs mit der Darstellung eines fremdländischen, von kühler Grazie gezeichneten Frauenkörpers macht den besonderen Reiz der Statuette aus.
Von den etwas mehr als zehn bekannten Bronzestatuetten der sog. Schwarzen Venus befinden sich bspw. Darstellungen mit Spiegel in Dresden (Grünes Gewölbe), in Frankfurt a. Main (Liebieghaus, Skulpturensammlung) und New York (The Metropolitan Museum). Als Schöpfer der Dresdner Bronze wurden verschiedene Künstler in Betracht gezogen. Dominierend waren die Zuschreibungen an den französischen Hofkünstler Barthélemy Prieur oder an den Niederländer Johann Gregor van der Schardt. Dessen Bindung an Nürnberg könnte von entscheidender Bedeutung gewesen sein. Denn als mögliches Vorbild für die Schwarze Venus wurde immer wieder auf eine Zeichnung Albrecht Dürers verwiesen, die eine nackte, allerdings weiße Frau mit einem Tuch um den Kopf, einem Spiegel in der Rechten und einem Handtuch in der Linken zeigt (Privatbesitz, ehem. Sammlung Lubomirski in Lwow). Van der Schardt hat in der Stadt Dürers gewirkt, Kontakt zu namhaften Sammlern gehabt, die Dürer-Zeichnungen besaßen.
Vielleicht handelt es sich bei unserer Statuette um eine sehr fein ausgeführte, barockisierende Version von höchster Qualität nach van der Schardt. Sie ist vergleichbar einer weiteren Bronzeversion der Afrikanerin in Wien (Kunsthistorisches Museum, Kunstkammer). Auch diese wird als „nach Johann Gregor van der Schardt“ beurteilt und etwa 1570/80 datiert. Jutta Kappel/Dresden
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