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Ort, Datierung
Abmessungen
40,2 x 26,4 cm
Inventarnummer
25347
Sammlung Otto Link. - Werbezettel für die Ausstellung des "Zeuglodon Macrospondylus" durch Dr. Albert Koch in Breslau. Dabei handelt es sich um ein Dinosaurier-Skelett (eines "100 Fuß langen Wasserraubthieres der Urmeere Amerikas"), dass von Koch "während seiner dritten in Amerika gemachten Forschungsreise im Jahre 1848, im Staate Alabama endeckt und ausgegraben wurde". Dieses wird ab "Sonntag den 10. März [...] in der Reitbahn Seiner Excell. des Erb-Land-Mundschenken Herrn Graf Henkel von Donnersmark" ausgestellt. Eine Jahreszahl ist nicht angegeben, am oberen Rand findet sich jedoch eine handschriftliche Notiz "1850". In der Mitte ein kleiner Holzschnitt mit einer Darstellung des Skeletts. Dr. Koch hatte in den USA zahlreiche gut erhaltene Dinosaurierknochen gefunden, die jedoch von verschiedenen Tieren stammten. Koch montierte daraus aus Unkenntnis sein 35 Meter langes "Zeuglodon Macrospondylus". Zu Kochs Kritikern zählte u. a. Carl Gustav Carus.
Signatur, Bezeichnung, Inschriften
Dr. Albert Koch. / Druck von Eduard Klein in Breslau.

Sammlung Otto Link, Leipzig.
Otto Link (1888-1959) stammte aus Bromberg in Westpreußen, einer deutschen Stadt, umgeben von polnisch bevölkerten Dörfern. Er war Katholik und wuchs in einfachen Verhältnissen auf. Als Lehrer in Dorfschulen setzte er sich mit den kulturellen Gegensätzen auseinander. Er konnte polnisch und verstand auch andere slawische Sprachen ein wenig. Als seine Heimat 1919 zu Polen kam, wurde er an eine Leipziger Schule versetzt. Hier entdeckte er das Puppenspiel für sich, zunächst als Laienspieler im schulischen und außerschulischen Rahmen, dann als Redakteur der Zeitschrift „Das Puppentheater“, schließlich als Sammler und Forscher. Als international vernetzter Demokrat und SPD-Mitglied wurde er 1933 gemaßregelt, behielt aber weiterhin Distanz zum NS-Regime. Nicht einmal dem NS-Lehrerbund trat er bei, was sehr ungewöhnlich war und seiner schulischen Kariere schadete. Er gab das Spielen auf und konzentrierte sich auf das Sammeln. Am 1. April 1935 begann er mit dem ersten Inventarbuch. Ohne zu werten, trug er Materialien mit nationalistischem, nazistischem, kommunistischem und demokratischem Hintergrund zusammen. 1945 wurde Otto Link als einer der wenigen unbelasteten Lehrer Schulleiter und verlor diesen Posten wieder, als er sich weigerte SED-Mitglied zu werden. 1952 übereignete er seine private Sammlung dem Land Sachsen und wurde bis zu seinem Tode erster Leiter der „Staatlichen Puppenspielsammlung Dresden“ (später Puppentheatersammlung). Nach 1945 führte Otto Link keinerlei „Bereinigungen“ seiner Sammlung aus politischen Gründen durch, da er der Überzeugung war, dass das Material der Wissenschaft unverfälscht zur Verfügung stehen muss. Kleinere Vernichtungsaktionen, Überklebungen und Ausradierungen gab es erst unter seinen Nachfolgern, die niemals eine Demokratie erlebt hatten. In Otto Links Tradition wird die Sammlung heute fortgeführt.

Creditline
Puppentheatersammlung, Staatliche Kunstsammlungen Dresden
Reproduktion
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