Becher mit dem Wappen Kurfürst Augusts von Sachsen
Selber, Hans (-1584) - Goldschmied Solis, Nikolaus (1542-1584) wohl - Glasmaler
Ort, Datierung
Material und Technik
Abmessungen
H 14,9 cm, Dm oben 9,9 cm, Dm Fuß 9,6 cm, 406 g
Museum
Inventarnummer
IV 208
Virtuose Werke der Amelierkunst (von altdeutsch "gamalen" = malen, zeichnen), wie man seinerzeit die diffizile Technik der Hinterglasmalerei bezeichnete, waren gesuchte Kunstkammerobjekte. Amelierte Darstellungen entstehen auf der Rückseite der transparenten Bildträger durch radierte Blattmetallauflagen, die von Farblacken und einer Spiegelfolie hinterfangen werden. Der außergewöhnliche Becher, der ein Gegenstück besitzt (IV 273) ist ein frühes Beispiel für die Verbindung von Hinterglasmalerei mit einer Goldschmiedefassung. Als "Vorgulte Amulirte becher mit deckeln Außwendig vnd Inwendig mit glaß vberzogen" sind sie bereits im Inventar der Schatzkammer von 1586/87 aufgeführt. Die doppelwandigen Gefäße zeichnen sich durch eine raffinierte Technik aus. Der äußere, aus drei Segmenten bestehende Mantel ist von innen bemalt, wobei die Fugen hinter senkrechten Spangen liegen. Das Einsatzgefäß zeigt einen von außen angebrachten floralen Dekor. Die Außenwand dieses Bechers, der Kurfürst August gewidmet ist, zeigt die sechs Provinzwappen der Pfalz Thüringen und Pfalz Sachsen, Orlamünde und Pleißen, Landsberg und Altenburg, auf dem Boden sieht man das Wappen des Burggrafentums Magdeburg; ein ehemals darunterliegendes weiteres Wappen ist zerstört. Sein Gegenstück (IV 273) nimmt Bezug auf Kurfürstin Anna und deren königlich dänische Herkunft. Seine Außenwand schmücken die Wappen von Schweden, Jütland und Wendenland, den Boden oben die Wappen Schleswig-Holsteins und unten Stormarn-Oldenburgs.
Signatur, Bezeichnung, Inschriften
Meistermarke: unvollständig, HS ligiert im Kreis (Seling 2007, Nr. 665)
Beschaumarke: Pinienzapfen (Seling 2007, Nr. 0070 für 1559 – 1586)
Die Marken befinden sich auf dem Fußrand.
Beschaumarke: Pinienzapfen (Seling 2007, Nr. 0070 für 1559 – 1586)
Die Marken befinden sich auf dem Fußrand.
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