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Prunkkanne, sog. Drachenkanne

Jamnitzer, Christoph (1563-1618) - Goldschmied
Ort, Datierung
Material und Technik
Abmessungen
H. 46,0 cm, B. oben 27,5 cm, T. Oben 17,0 cm, Dm Fuß 15,0 cm
Inventarnummer
IV 293
Der skurrile Drachenkopf, der auf prägnante Weise die Form von Ausguss und Henkel bestimmt, ließ dieses Gießgefäß als "Drachenkanne" in den allgemeinen Sprachgebrauch eingehen. Die weitgehende Auflösung von Umriss und Tektonik und die völlige Vernachlässigung praktischer Aspekte machen die Prunkkanne zu einem typischen Werk des Manierismus. Ihre kraftvolle Plastizität steht in spannungsvollem Kontrast zu den äußerst fein punzierten Jahreszeitenmotiven auf den Herzbuckeln, die nur aus nächster Nähe zu erkennen sind. Die heutige Form des Deckels dürfte das Ergebnis einer nachträglichen Veränderung sein, denn es fehlen die in den Inventaren von 1723 und 1733 erwähnten "Figuren die vier Theile der Welt vorstellend", die sich dort ehemals neben der Statuette der Fama befanden. Das ursprünglich zur Kanne gehörige, etwa neun Kilogramm schwere Becken, das "inwendig vier Manns= und vier Weibs=Bilder" zeigte und auf "vier See=Pferdte[n]" stand, hat sich nicht erhalten. Zusammen mit einem großen Teil der Silberschätze fiel es 1772 den Einschmelzungen zum Opfer, mit deren Hilfe man nach Ende des Siebenjährigen Krieges die leeren Staatskassen wieder zu füllen versuchte.
Kurfürst Christian II. erwarb die spektakuläre Garnitur sehr wahrscheinlich im Frühjahr 1610 in Prag von dem Nürnberger Goldschmied Christoph Jamnitzer. Der Enkel des berühmten Wenzel Jamnitzer erlangte schon frühzeitig überregionales Ansehen. Zu seinen Auftraggebern gehörte auch Kaiser Rudolf II., an dessen Prager Hof er 1609 weilte.
Der Dresdner Hofjuwelier Johann Heinrich Köhler. Dinglingers schärfster Konkurrent, Ausst.-Kat. bearb. von Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Dirk Syndram, Ulrike Weinhold, Susanne Thürigen und Marion Ackermann, Dresden 2019, S. 64, Nr. Abb. 7, Abb. ja
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