Vorschaubild des Elementes mit der Inventarnummer V 183

Prunkkanne sog. Drachenkanne

Miseroni, Dionysio - Steinschneider
Abmessungen
H 42,2 cm, B mit Henkel 25,4 cm, Dm Fuß 17,4 cm
Inventarnummer
V 183
Der sechskantige Kannenkörper, der die natürlich gewachsene Form eines ungewöhnlich großen und reinen Bergkristalls noch erahnen lässt, sowie der massive Henkel entstanden in der Prager Werkstatt von Dionysio Miseroni. Neben Kanneluren an den Kanten zieren präzis geschnittene, nahezu identische Dekore die Flächen des monolithischen Kannenkörpers. Diese Besonderheit entspricht der Vorliebe Dionysio Miseronis für symmetrisch angeordnete Ornamente, die am schönsten auf seinen Gefäßen aus Bergkristall und Rauchquarz zur Geltung kommen.
Die mit Edelsteinen und Kameen übersäten Silberfassungen gaben diesem Meisterwerk des Bergkristallschnitts sein Erscheinungsbild als prunkvolle Kanne. Der silberne Deckel erinnert an den Kopf eines drachenähnlichen Fabelwesens, dessen Antlitz fast vollständig unter dichtem Edelsteinbesatz verborgen bleibt. Diese üppigen Dekorationen weisen stilistisch nach Augsburg oder auf - dem Geschmack der Zeit entsprechende - Arbeiten von Samuel Klemm in Freiberg in Sachsen. Mit den farbenprächtigen, für Dionysio Miseronis Gefäße typischen Emailfassungen sind sie nicht in Einklang zu bringen. Man muss also davon ausgehen, dass Korpus und Henkel zwar recht sicher im Auftrag Kaiser Ferdinands III. zwischen 1653 und 1656 geschliffen wurden. Außergewöhnlich ist, dass die prächtige Fassung erst frühestens um 1660, vielleicht auch erst kurz nach dem Tod Dionysios 1661, die Gründe dafür liegen im Dunkeln, außerhalb Prags den Bergkristallteilen hinzugefügt wurden. Daher verliert der immer wieder geäußerte Gedanke, die Kanne sei auf direktem Wege aus der Prager Miseroni-Werkstatt als Geschenk Kaiser Ferdinands III. nach Dresden gelangt, an Beweiskraft.
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