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Glaskugel mit musizierendem Orpheus und kleinem Uhrwerk

Bernhart, Georg (1543-1612) - Goldschmied
Ort, Datierung
Abmessungen
H 21,3 cm, Dm Kugel mit Voluten 9,6 cm, Dm Fuß 6,9 cm; Gewicht: 608 g
Inventarnummer
VI 19
In der zweigeteilten Glaskugel, die sich öffnen lässt, thront Orpheus im Zentrum einer farbig emaillierten und mit Edelsteinen besetzten Miniaturdarstellung aus Gold. Orpheus, so ist aus der griechischen Mythologie bekannt, konnte mit der Macht seiner Musik und seines lieblichen Gesangs wilde Tiere und Vögel zähmen, wie auf dem Hügel und im Baumlaub der meisterhaften Juwelierarbeit zu erkennen ist. Auf der Unterseite des Hügels sind Verse zu lesen, die Orpheus preisen. Über der größeren Kugel sitzt eine wesentlich kleinere, waagrecht geteilte Glaskugel, in der ein winziges Uhrwerk verborgen ist. Obenauf steht die Figur des Gottes Saturn. Sie diente als Aufzug für das Uhrwerk und zeigte mit der Lanze die jeweils vollen Stunden an. Dieses wie ein Unikat anmutende Kunstwerk besitzt ein Pendant in einer Orpheuskugel aus Bergkristall in Wien (Kunstkammer des Kunsthistorischen Museums), der allerdings die bekrönende Uhr mit Saturn fehlt. Dieses Exemplar entstand, wie erhaltene Archivalien belegen, nach einem Entwurf des Steinschneiders Valentin Drausch im Auftrag Albrechts V. von Bayern. Georg Bernhart schuf in Augsburg die Juwelierarbeiten, und der Herzog von Bayern verschenkte das Kunstwerk zu Nikolaus 1573 an seine Gemahlin Anna. Die in Dresden befindliche Fassung der Orpheuskugel aus Glas fertigte der gleiche Goldschmied etwas später (1575/76) auch für das bayerische Herzoghaus. Es kann vermutet werden, dass das kostbare Stück als Gastgeschenk Herzog Albrechts und seiner Gemahlin, als diese im Sommer 1576 Dresden besuchten, in den Besitz Kurfürst Augusts von Sachsen gelangte. Vielleicht hat es aber auch erst Jahre später der nunmehr als Wilhelm V. von Bayern regierende Herzog während oder kurz nach Ende des Reichstages von 1582 dem sächsischen Kurfürsten zum Geschenk gemacht.
Signatur, Bezeichnung, Inschriften
äußere Reihe: "ORPHEUS + KUNDT + LIEBLICH + HOFIEREN + DEN + VOEGLEN + UND + WILDEN THIEREN"; innere Reihe: "DAS + SIE + WURDEN + MILT + UND + SAENFTMIETIG + UND + SPRUNGEN + FROLIG + UND + GIETIG“
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