Kugellaufuhr
Schlottheim, Hans (1547-1625) - Uhrmacher
Ort, Datierung
Material und Technik
Abmessungen
H 112 cm, B 60 cm, T 60 cm
Museum
Inventarnummer
V 140
Die Kugellaufuhr in Form eines achteckigen Turmes ist ein Wunderwerk der Mechanik, das die Funktion eines Musikwerks mit der eines Figurenautomaten verbindet. Sie wurde von Hans Schlottheim geschaffen, einem der innovativsten Uhrmacher seiner Zeit, der auch für Kaiser Rudolf II. (reg. 1576-1612) in Prag tätig war. In genau einer Minute umlief eine Bergkristallkugel in 16 Windungen die turmförmige Uhr, während im Inneren des Gehäuses eine zweite Kugel emporgehoben wurde. War dies geschehen, rückte der Zeiger weiter und Saturn schlug mit dem Hammer auf eine Glocke. Die Bewegungen der anderen, den Planeten zugeordneten Götterfiguren und der "Stadtpfeifer" auf dem unteren Altan waren direkt mit der Uhr gekoppelt. Ebenfalls beweglich und mit der Uhr verbunden war der auf dem Boden des Altans eingravierte immerwährende Kalender. Zweimal am Tag erklang zudem ein Orgelwerk, zu dessen Melodie die Musiker ihre Blasinstrumente hoben.
Neben diesen technischen Besonderheiten bietet der exklusive Zeitmesser auch ein ambitioniertes Bildprogramm. Den Turm ziert eine Reihe von Fantasieporträts von Kaisern der Antike und des Mittelalters bis zum Bildnis Rudolfs II., sodass die rollende Kugel ganz augenfällig die Zeitläufe passiert. In den Sockelnischen präsentieren sich die Figuren der sieben Freien Künste: Grammatik, Rhetorik, Dialektik, Musik, Astronomie, Geometrie und Arithmetik. Der bekrönende Doppeladler mit dem herzoglich sächsischen Wappen im Binnenschild verweist auf Kaiser Rudolf II., dessen Bildnis zudem unter dem Ziffernblatt neben dem seines kursächsischen Freundes Christian II. erscheint - Symbole der Verbundenheit zwischen den beiden sammelfreudigen Monarchen. Das faszinierende Schaustück gelangte am 31. Dezember 1603 als Geschenk Christians II. in die Sammlung seiner Gemahlin Hedwig. Erst 1614 kehrte die Uhr in die kurfürstliche Kunstkammer zurück.
Neben diesen technischen Besonderheiten bietet der exklusive Zeitmesser auch ein ambitioniertes Bildprogramm. Den Turm ziert eine Reihe von Fantasieporträts von Kaisern der Antike und des Mittelalters bis zum Bildnis Rudolfs II., sodass die rollende Kugel ganz augenfällig die Zeitläufe passiert. In den Sockelnischen präsentieren sich die Figuren der sieben Freien Künste: Grammatik, Rhetorik, Dialektik, Musik, Astronomie, Geometrie und Arithmetik. Der bekrönende Doppeladler mit dem herzoglich sächsischen Wappen im Binnenschild verweist auf Kaiser Rudolf II., dessen Bildnis zudem unter dem Ziffernblatt neben dem seines kursächsischen Freundes Christian II. erscheint - Symbole der Verbundenheit zwischen den beiden sammelfreudigen Monarchen. Das faszinierende Schaustück gelangte am 31. Dezember 1603 als Geschenk Christians II. in die Sammlung seiner Gemahlin Hedwig. Erst 1614 kehrte die Uhr in die kurfürstliche Kunstkammer zurück.
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