Der Regierungsantritt Kurfürst Friedrich August III. (1750 – 1827) im Jahr 1768 fiel in einen geschichtlich bedeutenden Zeitraum, der die Staaten im europäischen Mächtesystem immer stärker miteinander verflocht. Nach der Niederlage bei Jena und Auerstedt im Oktober 1806 – Sachsen hatte an der Seite Preußens gekämpft – schloss Frankreich mit Sachsen im Dezember den Separatfrieden zu Posen. Mit den Kurfürsten von Württemberg, Bayern und Westfalen wurde der sächsische Kurfürst 1806 durch Napoleon zum König erhoben. Franz Andreas Weger (1767 – nach 1834) hatte in Dresden die Bildhauerei studiert und wurde 1802 in die Manufaktur aufgenommen. Er zeichnete sich besonders durch die Fähigkeit aus, nach grafischen und plastischen Vorlagen Porzellanmodelle zu schaffen. Ein Gemälde von Carl Christian Vogel von Vogelstein (1788 - 1868) zeigt Friedrich August I. als Halbfigur (Dresden, Gemäldegalerie Neue Meister, Gal. Nr. 3288) in seinem 55. Regierungsjahr und im Alter von 73 Jahren. Es will scheinen, dass die Porzellanplastik das Gemälde oder einen Kupferstich nach diesem zum Vorbild hatte. Die Porzellanbüste ruht auf einem rechteckigen Sockel, den schauseitig eine Inschrift ziert: „Secundis Temporibus Dubisque Rectus Anno Regni L. MDCCCXVIII.“ [lat.: Der in glücklichen und in gefährlichen Zeiten Aufrechte im 50. Regierungsjahr 1818.]. Sie verweist auf das 50. Regierungsjubiläum im Jahr 1818, so dass vielleicht die Zusammengehörigkeit beider Teile in Frage gestellt werden muss.
Friedrich August III. trägt auf der linken Seite seines Rockes einen Orden, welcher den Wahlspruch des sächsischen Königshauses „PROVIDENTIAE MEMOR“ [lat.: Der Vorsehung eingedenk] zeigt.
(Katalog: „Triumph der Blauen Schwerter“ 2010, Kat.-Nr. 468, Anette Loesch)