Auch nach dem Tode Augusts des Starken 1733, der Kaendler hauptsächlich mit Tierfiguren für das Japanische Palais beauftragt hatte, wurde noch Porzellan dorthin geliefert. Der Tierplastik blieb Kaendler ohnehin ein Leben lang treu, und offensichtlich bestand großer Bedarf an solchen Figuren, die wohl vorwiegend der Raumdekoration dienten. Noch 1765 werden im Preiscourant der Meißner Manufaktur neben anderem Geflügel auch Enten in Lebensgröße genannt. Mit seiner das mehrfarbige Gefieder wirklichkeitsnah wiedergebenden Staffierung erfährt der hier vorgestellte, wohl um 1740 geschaffene Vogel natürliche Lebendigkeit und wurde sogar für würdig befunden, auf einem vergoldeten Bronzesockel in Form eines Felsens präsentiert zu werden und ein goldenes Halsband zu tragen.