Ort, Datierung
Material und Technik
Abmessungen
H. 14,3 cm, B. 14,6 cm, T. 10,1 cm, D. Fuß: 9,9 cm
Museum
Inventarnummer
PE 639
Mit dem Eintritt des Malers Johann Gregorius Höroldt begann in der Meissener Manufaktur eine neue Ära der farbigen Porzellangestaltung. Im Schlepptau des zuvor der Manufaktur untreu gewordenen Arkanisten Samuel Stöltzel und gleichsam als dessen Unterpfand kam Höroldt aus Wien nach Meissen. Im Gepäck hatte er nicht nur gestalterisches Talent sondern auch eine kleine Palette neuer Porzellanfarben, die er in den Jahren nach 1720 noch bedeutend erweitern sollte.
Neben der organisatorischen Leistung der Einrichtung einer Malerwerkstatt unter seiner strengen Kontrolle ist mit seinem Namen vor allem ein bestimmtes dekoratives Sujet verbunden: das der Chinoiserie. Dabei handelt es sich um eine Bilderwelt, die das Leben der Menschen im fernen Asien zum Inhalt hatte.
Doch woher wusste man in Europa des 18. Jh. darüber Bescheid? Die wenigen Reiseberichte, die es gab, wurden zum Anlass für grafische Serien, die sich schnell verbreiteten. Doch die Schöpfer der Bilder kannten Asien nicht, sondern ließen ihrer Fantasie anhand der Texte freien Lauf. Hinzu kam, dass die seit dem 17. Jh. auch in Europa bekannten Schriften des Konfuzius ein moralisches Gesellschaftsideal vermittelten, das hierzulande mit der Vorstellung des realen China verschmolz. Die Bilder zeigen darum weniger die Lebenswirklichkeit der Menschen in China, als vielmehr nur vermeintliche Alltagsszenen. Das China-Bild der frühneuzeitlichen Europäer war das Ideal eines Landes in Reichtum, Überfluss und Luxus.
Eine Besonderheit dieses Humpens ist der leuchtend gelbe Fond. Erste Erfolge mit einem Gelb, das flächig auf die Glasur aufgetragen werden konnte, hatte Höroldt schon 1723. Ab 1726 entwickelte er im Auftrag der Manufakturkommission neben anderen neuen Farbrezepturen auch weitere Gelbtöne. (Sabine Peinelt-Schmidt, 2021)
Neben der organisatorischen Leistung der Einrichtung einer Malerwerkstatt unter seiner strengen Kontrolle ist mit seinem Namen vor allem ein bestimmtes dekoratives Sujet verbunden: das der Chinoiserie. Dabei handelt es sich um eine Bilderwelt, die das Leben der Menschen im fernen Asien zum Inhalt hatte.
Doch woher wusste man in Europa des 18. Jh. darüber Bescheid? Die wenigen Reiseberichte, die es gab, wurden zum Anlass für grafische Serien, die sich schnell verbreiteten. Doch die Schöpfer der Bilder kannten Asien nicht, sondern ließen ihrer Fantasie anhand der Texte freien Lauf. Hinzu kam, dass die seit dem 17. Jh. auch in Europa bekannten Schriften des Konfuzius ein moralisches Gesellschaftsideal vermittelten, das hierzulande mit der Vorstellung des realen China verschmolz. Die Bilder zeigen darum weniger die Lebenswirklichkeit der Menschen in China, als vielmehr nur vermeintliche Alltagsszenen. Das China-Bild der frühneuzeitlichen Europäer war das Ideal eines Landes in Reichtum, Überfluss und Luxus.
Eine Besonderheit dieses Humpens ist der leuchtend gelbe Fond. Erste Erfolge mit einem Gelb, das flächig auf die Glasur aufgetragen werden konnte, hatte Höroldt schon 1723. Ab 1726 entwickelte er im Auftrag der Manufakturkommission neben anderen neuen Farbrezepturen auch weitere Gelbtöne. (Sabine Peinelt-Schmidt, 2021)
Signatur, Bezeichnung, Inschriften
Ungemarkt
Creditline
Porzellansammlung, Staatliche Kunstsammlungen Dresden
Reproduktion
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