Die Bemalung der beiden Serviceteile besteht aus umlaufenden Jagddarstellungen mit einer Figurenstaffage auf der Teekanne, welche sich auf die kurfürstlich sächsische Familie beziehen lässt. Bei dem Service handelt es sich um ein Geschenk Augusts des Starken an seine Schwiegertochter Maria Josepha, die seit 1719 mit Kurprinz Friedrich August II. verheiratet und wie ihr Gemahl eine passionierte Jägerin war. Dazu heißt es im 1721 begonnenen „Inventarium über das Palais zu Alt-Dresden“: „Diesen [Vasen] Aufsatz haben Ihro Königl. Mayt der Königl. Princeßin Hoheit am Johannis Tage [24. Juni] 1722 verehret. N. 67. Ein amalirtes vergoldtes Thee-Zeug, darauff unterschiedl. Jagd Stücken gemahlet sind; es bestehet dasselbe in folgenden: Ein rundes Thee Potgen mit Schnäuzgen, Henckel u. Deckel mit vergoldtes Knöpffgen [...] 1 runder Spühl Napff mit etwas abgesetzten vergoldten Rande [...] 6 runde Tassen [...] u. 6 zugehörige Schalen [...] und 1 Zuckerbüchße mit einem Deckel [...]“ (Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Archiv der Porzellansammlung). Auf der Schauseite der Teekanne ist links im Bild ein Jäger zu sehen, der seinen Hut abgenommen hat und sich gegenüber einer Dame mit Sauspieß und zwei Kavalieren verneigt. Dabei handelt es sich vermutlich um Maria Josepha und August den Starken sowie Friedrich August II.
(Katalog "Triumph der Blauen Schwerter" 2010, Kat.-Nr.: 41, Ulrich Pietsch)