Hauptbild des Objekts

28. Mai 1845. eine große brillante Kunst-Vorstellung nebst großartigem Kampf-Spiel in vier Abtheilungen

Motty, Samuel (1810-) - Artist John, William (um 1845 tätig) - Artist
Ort, Datierung
Material und Technik
Abmessungen
55,8 x 45,9 cm
Inventarnummer
C 1102
Sammlung Otto Link. - Werbezettel für eine Vorstellung von "Athlet und Ringer Samuel Motty aus Carlsruhe, Hof-Künstler Sr. Majestät des Königs von Belgien im Vereine mit William John, Plastiker und Modell der kaiserl. Königl. Akademieen zu Wien, Krakau, Lyon u. s. w." am 28.5.1845 (das Jahr wurde mit Bleistift ergänzt) im "Saale des Tempel-Gartens". Hauptprogrammpunkt ist ein großer Ringkampf um den Preis von 100 Talern zwischen Samuel Motty und "einem starken Manne von hier, Namens Ferdinand Neumann, Sackträger". Davor werden "Indianisch-chinesische Kunstfertigkeits-Spiele und Balancements" gezeigt. Danach: "Dritte Abtheilung. Akademisch-plastische Stellungen nach Pariser Antiken. Vierte Abtheilung. Non plus ultra Proben menschlicher Kraft-Anstrengungen, oder die Spiele des Herkules. Zum Schluß: Die egyptische Pyramide." In der Mitte ein Holzschnitt mit einer Darstellung eines Ringkampfes.
Signatur, Bezeichnung, Inschriften
Samuel Motty, William John

Sammlung Otto Link, Leipzig.
Otto Link (1888-1959) stammte aus Bromberg in Westpreußen, einer deutschen Stadt, umgeben von polnisch bevölkerten Dörfern. Er war Katholik und wuchs in einfachen Verhältnissen auf. Als Lehrer in Dorfschulen setzte er sich mit den kulturellen Gegensätzen auseinander. Er konnte polnisch und verstand auch andere slawische Sprachen ein wenig. Als seine Heimat 1919 zu Polen kam, wurde er an eine Leipziger Schule versetzt. Hier entdeckte er das Puppenspiel für sich, zunächst als Laienspieler im schulischen und außerschulischen Rahmen, dann als Redakteur der Zeitschrift „Das Puppentheater“, schließlich als Sammler und Forscher. Als international vernetzter Demokrat und SPD-Mitglied wurde er 1933 gemaßregelt, behielt aber weiterhin Distanz zum NS-Regime. Nicht einmal dem NS-Lehrerbund trat er bei, was sehr ungewöhnlich war und seiner schulischen Kariere schadete. Er gab das Spielen auf und konzentrierte sich auf das Sammeln. Am 1. April 1935 begann er mit dem ersten Inventarbuch. Ohne zu werten, trug er Materialien mit nationalistischem, nazistischem, kommunistischem und demokratischem Hintergrund zusammen. 1945 wurde Otto Link als einer der wenigen unbelasteten Lehrer Schulleiter und verlor diesen Posten wieder, als er sich weigerte SED-Mitglied zu werden. 1952 übereignete er seine private Sammlung dem Land Sachsen und wurde bis zu seinem Tode erster Leiter der „Staatlichen Puppenspielsammlung Dresden“ (später Puppentheatersammlung). Nach 1945 führte Otto Link keinerlei „Bereinigungen“ seiner Sammlung aus politischen Gründen durch, da er der Überzeugung war, dass das Material der Wissenschaft unverfälscht zur Verfügung stehen muss. Kleinere Vernichtungsaktionen, Überklebungen und Ausradierungen gab es erst unter seinen Nachfolgern, die niemals eine Demokratie erlebt hatten. In Otto Links Tradition wird die Sammlung heute fortgeführt.

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