Vorschaubild des Elementes mit der Inventarnummer PE 706
Material und Technik
Abmessungen
H. 395 cm, B. 193,5 cm, T. 82,0 cm
Inventarnummer
PE 706
In einem 1712 verfassten ausführlichen Bericht über die Porzellanherstellung in China erwähnte der jesuitische Missionar François Xavier d’Entrecolles eine Reihe außergewöhnlicher und technologisch anspruchsvoller Arbeiten, die von Mitgliedern der kaiserlichen Familie in Jingdezhen bestellt worden seien. Neben dünnwandigen Laternen (vlg. PE 1522) zählten dazu auch verschiedene Musikinstrumente aus Porzellan, darunter eine Art kleiner Orgel und ein Glockenspiel. Sicher nicht zufällig beauftragte August der Starke 1730 wiederum seine königliche Manufaktur in Meissen mit einer Orgel und einem Glockenspiel für das Japanische Palais.
An der Orgel allerdings, so wusste d’Entrecolles zu berichten, arbeitete man in Jingdezhen vergeblich. Auch die Meissener Manufakturisten scheiterten an dieser Aufgabe. Es wollte nicht gelingen, Porzellanpfeifen zu brennen, die nach der Schwindung im Brand exakt die richtigen Töne erzeugten. Auch die Porzellanglocken verzogen und verformten sich im Brand. Es dauerte letztlich acht Jahre, bis die Meissener Manufaktur einen Satz Glocken liefern konnte, der zumindest annähernd die gewünschten Harmonien erklingen ließ.
August der Starke erlebte diesen Erfolg nicht mehr. Es war sein Sohn und Nachfolger August III., der den Hofarchitekten Matthäus Daniel Pöppelmann mit einem Entwurf für das hölzerne, vier Meter hohe Gehäuse beauftragte, das der Hofbildhauer und Meissener Modelleur Johann Joachim Kaeändler ausführte. Es wurde dem König 1736 zu Weihnachten im Japanischen Palais präsentiert. Drei weitere Jahre waren nötig, um das Glockenwerk darin zu installieren. Es verbirgt sich hinter durchbrochen gearbeitetem Schnitzwerk oberhalb von Klaviatur und Notenbrett. Das architektonisch gegliederte Gehäuse wird oberhalb der geschweiften Kuppel mit nur der Zier dienenden großen Porzellanglocken von einer Königskrone abgeschlossen. (Julia Weber, 2021)
Signatur, Bezeichnung, Inschriften
Glocken: teils gemarkt "AR" [ligiert, Augustus Rex], teils gekreuzte Schwerter, teils gekreuzte Schwerter mit Punkt zwischen den Schwertgriffen in Unterglasurblau, teils ungemarkt.
Gehäuse: "AR" [ligiert, Augutsus Rex], geschnitzt, an der Vorderseite
Multimedia Guides

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Die Porzellansammlung August des Starken und August III. The Porcelain Collection of Augustus the Strong and Augustus III. Коллекция фарфора Августа Сильного и Августа III
Creditline
Porzellansammlung, Staatliche Kunstsammlungen Dresden
Reproduktion
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