Miteinander im Kampf befindliche Tiere stellte Kaendler zwar nicht häufig, aber doch mit besonderer Hingabe dar. Der Reiz solcher Kompositionen lag vor allem in den komplizierten Verschränkungen und geistreichen Überschneidungen der Körper und Gliedmaßen. Der Kampf des ineinander verkeilten Hundepaars eines aufrecht sitzenden Windspiels und einer darunter, auf dem Rücken liegenden Bulldogge, die sich seitlich im Brustkorb des Rivalen verbissen hat, ist in seinem dramatischen Bewegungsablauf kaum noch zu übertreffen. Vom Schmerz des Bisses getrieben, hebt der Windhund seinen linken Vorderlauf und reißt mit gebleckten Zähnen vehement den Kopf herum, um den Angreifer im nächsten Moment in gleicher Weise zu attackieren. Durch die stark hervortretenden Muskeln der um Dominanz ringenden Tiere erhält die spannungsgeladene Gruppe besonders große Lebendigkeit und Unmittelbarkeit, die den Betrachter in ihren Bann zieht. Die beiden in den Inventaren des Japanischen Palais von 1770 und 1779 unter der Nummer »N=170.w« genannten Ausformungen dieses Modells blieben bis heute in der Porzellansammlung erhalten.