Vorschaubild des Elementes mit der Inventarnummer PE 908
Ort, Datierung
Abmessungen
H. mit Deckel: 18,1 cm, H. ohne Deckel: 14,6 cm, D. 7,3 cm, D. Fuß: 6,2 cm
Inventarnummer
PE 908
1710 richtete August der Starke in der Meissener Albrechtsburg die erste europäische Porzellanmanufaktur ein. In Sachsen war gelungen, was mehr als zweihundert Jahre lang in ganz Europa vergeblich versucht worden war: die Nacherfindung des vielbewunderten ostasiatischen Porzellans. Maßgeblichen Anteil an dieser Entwicklung hatten der Alchemist Johann Friedrich Böttger und der Naturforscher Ehrenfried Walther von Tschirnhaus. Ab 1713 fertigte die Meissener Manufaktur in größerem Umfang weißes Porzellan, das schnell die Käufergunst gewann. Da die Entwicklung geeigneter Farbrezepturen große Schwierigkeiten bereitete, überwogen anfänglich wie beim Böttgersteinzeug plastische Dekore wie Reliefs und Beläge. Als Anregung dienten sowohl die ostasiatischen Vorbilder in der königlichen Sammlung als auch europäische Silberarbeiten.

Aus dem neuen Material besteht auch diese zierliche Balustervase mit dem leicht ausschwingenden Fuß und den konischen Hals. Die Vase ist mit floralem Reliefdekor versehen: Der Bauch und die Schulter werden von Lorbeer gesäumt, dazwischen sind kleine Blüten aufgesetzt. Das Dekorationsprinzip, wonach Vasen und Geschirre mit unterschiedlichen Formen von plastischen Elementen verziert wurden, geht auf den Goldschmied Johann Jacob Irminger zurück. Er war von 1710 bis 1719 als eine Art künstlerischer Leiter für die Gestaltung des Böttgersteinzeugs und Porzellans zuständig. Dafür hatte er zeichnerische Entwürfe, Modelle und auch Schablonen zu liefern.

Solche Vasen gehörten meist zu Vasensätzen, die aus mehreren Teilen in unterschiedlichen Formen, aber mit gleichartigem Dekor bestanden. Sie wurden in symmetrischer Anordnung auf Kaminsimse oder Wandkonsolen aufgesetzt. Die Reste der Palaisnummer auf der Unterseite weisen das Stück als Teil der historischen Sammlung Augusts des Starken und Augusts III. im Japanischen Palais aus.
(Sabine Peinelt-Schmidt, 2021)
Signatur, Bezeichnung, Inschriften
Ungemarkt
Creditline
Porzellansammlung, Staatliche Kunstsammlungen Dresden
Reproduktion
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