Vorschaubild des Elementes mit der Inventarnummer PE 950
Ort, Datierung
Abmessungen
H. mit Deckel: 55,0 cm, H. ohne Deckel: 44,6 cm, B. 24,9 cm, T. 22,5 cm, D. Fuß: 15,5 cm
Inventarnummer
PE 950
Noch vor der Nacherfindung des weißen Porzellans aus China gelang dem Alchemisten Johann Friedrich Böttger gemeinsam mit dem Naturforscher Ehrenfried Walther von Tschirnhaus und dem Bergrat Gottfried Pabst von Ohain 1706 die Herstellung eines besonders harten Steinzeugs, das heute allein Böttgers Namen trägt. Im polierten Zustand erinnert das rotbraune Material an den Schmuckstein Jaspis, weswegen es im 18. Jahrhundert auch als Jaspisporzellan bezeichnet wurde.

Die große balusterförmige Vase mit dem Hohlfuß wird von einem hochgewölbten Deckel mit Zapfengriff verschlossen. Sie gehört zu den hervorragendsten Stücken aus dem neuen Material überhaupt, wenn man bedenkt, wie hoch das Risiko bei so großen Gefäßen war, sich im Brand zu verziehen oder zu reißen. Aus diesem Grund wurden auch Deckel und Fuß getrennt vom Korpus gebrannt und letzterer anschließend mit diesem verschraubt.

Die Oberfläche ist mit unterschiedlichsten Arten von Reliefdekoren versehen: Die Vasenschulter und der untere Teil des Korpus sind von Akanthuslaub umrahmt, während über dem Fuß und auf dem Deckel Lorbeerblätter aufgelegt sind. Seitlich sind zwei weibliche Maskarons in ornamentaler Rahmung aufgelegt. Den profilierten Fuß schmücken hängende Lambrequins. Nach dem Polieren des gesamten Gefäßes wurde eine feine ornamentale Vergoldung aufgebracht, die das monumentale Objekt um Details ergänzt – sowohl Nah- als auch Fernwirkung wurden von den Künstlern bedacht.

Das Dekorationsprinzip der Kombination unterschiedlicher Reliefauflagen geht auf den Goldschmied Johann Jacob Irminger zurück, der von 1710 bis 1719 als eine Art künstlerischer Leiter für die Formen und Dekore des Böttgersteinzeugs und Porzellans zuständig war.

Die Reste der Palaisnummer auf der Unterseite weisen das Stück als Teil der historischen Sammlung Augusts des Starken und Augusts III. im Japanischen Palais aus.
(Sabine Peinelt-Schmidt, 2021)
Signatur, Bezeichnung, Inschriften
Ungemarkt
Creditline
Porzellansammlung, Staatliche Kunstsammlungen Dresden
Reproduktion
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